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Audio: Antenne Brandenburg | 05.02.2024 | Matthias Gindorf | Quelle: dpa

"Besonders belastetes Gericht"

93 Prozent der Zivilklagen am Amtsgericht Königs Wusterhausen sind von Fluggästen

Das für den Flughafen BER zuständige Amtsgericht Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) verzeichnet immer mehr Klagen gegen Airlines. Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben des Gerichts rund 14.000 Flug- und Reiseklagen - das seien doppelt so viele wie 2022.

Bei dem Gericht in Brandenburg machen die Verfahren von Passagieren des BER inzwischen 93 Prozent aller Zivilklagen aus, wie es hieß.

Flughafen BER betroffen

Lufthansa will trotz Warnstreik am Mittwoch bis zu 20 Prozent der Flüge durchführen

Das Bodenpersonal der Lufthansa will am Mittwoch in einen 27-stündigen Warnstreik treten - auch der Flughafen BER wird betroffen sein. Trotz des Arbeitskampfes will die Lufthansa Flüge durchführen.

Gericht in Königs Wusterhausen besonders belastet

Königs Wusterhausen gehört damit zu den besonders belasteten Gerichten in Deutschland, wie eine Umfrage der "Deutschen Richterzeitung" bei den Gerichten an den Standorten der 20 größten Flughäfen in Deutschland ergab.

Nach Angaben des Deutschen Richterbundes, (DRB), Herausgeber der Zeitung, landet das Gericht auf Platz drei hinter den Amtsgerichten Köln (knapp 37.300 Verfahren) und Frankfurt/Main (gut 15.000 Fälle).

Bundesweit gab es laut Richterbund im vergangenen Jahr mehr als 125.000 Klagen von Fluggästen - und damit so viele wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Fälle bundesweit um rund 80 Prozent gestiegen, so der Richterbund. Die Kunden verlangen meist Entschädigungen für ausgefallene oder verspätete Flüge. Der Verband sieht Portale, mit denen Fluggäste ihre Ansprüche schnell und einfach durchsetzen können, als einen wesentlichen Grund für die Entwicklung bei den Gerichten.

Flughafen BER

Sechs Milliarden Euro machen noch kein Drehkreuz

Weil der BER nur ein paar Langstreckenflüge am Tag hat, würden Berlin und Brandenburg gern die Groß-Airline Emirates ansiedeln. Der Bund hat damit aber ein Problem: "Mehr Emirates" würde vermutlich "weniger Lufthansa" bedeuten. Von Hasan Gökkaya

KI "Frauke" könnte auch in Königs Wusterhausen eingesetzt werden

In Königs Wusterhausen wird laut Amtsgerichtsdirektor Stephan Lehmann das Personal verstärkt, um die Verfahren zu bewältigen. Zudem werde über den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) nachgedacht. In Frankfurt/Main wurde ein KI-Assistenzprogramm erprobt, das in Brandenburg auf Interesse stößt. Nach der erfolgreichen Entwicklung des Prototyps "Frauke" in Hessen vereinbarten die beiden Länder im vergangenen November eine Zusammenarbeit.

"Bislang ist daraus aber noch keine Standardsoftware entwickelt worden, die im Regelbetrieb der Gerichte durch die Klageflut helfen könnte", sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn der dpa.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.02.2024, 10 Uhr

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