Auf dem Gelände des Flughafens BER in Schönefeld (Dahme-Spreewald) ist der Abriss des Generalshotels quasi abgeschlossen. Das zeigen Bilder, die dem rbb vorliegen.
Das denkmalgeschützte Gebäude ist nur noch ein Haufen Schutt.
Quelle: rbb24
"Die Gebäudekubatur des Generalshotels ist nun bis auf die Grundmauern zurückgebaut", bestätigte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben dem rbb am Freitag auf Nachfrage: "Bis Ende Februar werden Keller und Fundamente entfernt."
Danach werde es erst im nächsten Jahr weitergehen. "Ab 2025 sind mit Leitungsumverlegungen und anschließender Bodensanierung weitere bauvorbereitende Maßnahmen für die Errichtung der Anlagen des Bundes am Flughafen BER vorgesehen", teilte die Bundesanstalt weiter mit.
Im Jahr 2011 war entschieden worden, das frühere Empfangsgebäude für Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR abzureißen. Die Fläche soll für die Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums genutzt werden, die vom Flughafen Köln/Bonn zum BER umziehen sollen.
Gegen den Abriss gab es breiten Widerstand. Alle sechs Fraktionen des Brandenburger Landtags setzen sich für den Erhalt des historischen Gebäudes ein. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatten sich gegen den Abriss ausgesprochen. Massiver Protest kam außerdem von den Architektenkammern Berlin und Brandenburg sowie von Denkmalschützern.
In diesem Sommer soll ein historisches Empfangsgebäude auf dem Gelände des Flughafens BER für immer verschwinden. Eine Initiative zur Rettung des Generalshotels will das verhindern. Von Thomas Bittner
Die Villa wurde zwischen 1947 und 1950 errichtet und für den Empfang von Staatsgästen der DDR genutzt.
Nach der Vereinigung übernahm die Bundespolizei das Gebäude. In den letzten Jahren vor der Eröffnung des BER nutzte sie das Gebäude, um von Schönefeld aus Abschiebungen durchzuführen. Noch bis in den Sommer des vergangenen Jahres erinnerten Türschilder daran, in welchen Zimmern Ärzte saßen und wo Grenzkontrolleure des "Bereichs Rückführung" arbeiteten. "Kein Durchgang mit Waffe" mahnt ein Schild am Haupttor.