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Audio: rbb24 Inforadio | 25.02.2024 | Quelle: Morris Pudwell

Mögliche Clan-Auseinandersetzung

Drei Verletzte bei Gruppenschlägerei in Kreuzberg

Bei einer Schlägerei zweier Gruppen sind am Samstagabend in Berlin-Kreuzberg drei Menschen verletzt worden. Laut Medienberichten war es ein Streit zweier Clan-Familien. Am Ende musste die Polizei den Eingang zu einem Krankenhaus schützen.

Nach einem Gewaltvorfall mit drei Verletzten in Berlin-Kreuzberg hat die Polizei das Urban-Krankenhaus mit Maschinenpistolen bewacht.

Eine Gruppe "aus zehn bis 15 Personen" soll am Samstag gegen 20:30 Uhr in der Graefestraße ein Auto mit mehreren Insassen umringt haben, wie die Berliner Polizei am Sonntag mitteilte. Sie sollen Scheiben am Fahrzeug eingeschlagen haben. Anschließend sei es zum Streit gekommen.

Medienberichte über einen Zusammenhang zum Clan-Millieu bestätigte ein Polizeisprecher zunächst nicht. Die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen sowie den Hintergründen der Auseinandersetzung liefen noch, hieß es am Sonntagmittag. Die Boulevardzeitung "B.Z." berichtete zuerst über den Fall.

Berlin-Tempelhof

Polizist will Schlägerei schlichten und wird verletzt

Menschenmenge versammelt sich vor Klinikeingang

Ein 19-Jähriger erlitt den Angaben zufolge eine Schussverletzung am Bein, mutmaßlich aus einer Schreckschusswaffe. Ein weiterer Mann im gleichen Alter wurde durch Schläge am Kopf verletzt. Mehrere Stichverletzungen am Oberkörper bekam ein 43-Jähriger ab. Alle drei wurden zur Erstversorgung zunächst ins Urban-Krankenhaus gebracht, wie Kliniksprecher Christoph Lang am Sonntag bestätigte. Laut Polizei entließ sich der 19-Jährige mit den Kopfverletzungen selbst aus dem Krankenhaus, die anderen beiden Verletzten wurden stationär aufgenommen.

Währenddessen habe sich eine Menge vor der Notaufnahme versammelt. Die Polizei sei "sehr schnell gekommen" und habe den Bereich abgesperrt, so Lang. Bewaffnete Polizisten bewachten den Eingang zur Rettungsstelle des Krankenhauses mit Maschinenpistolen. "Die Polizei ist noch am Urban-Krankenhaus geblieben, um die Situation zu sichern und die Menge unter Kontrollen zu halten", sagte Lang der Deutschen Presse-Agentur. In der Zeit habe kein Rettungswagen die Notaufnahme anfahren können.

Mitarbeiter der Klinik seien nicht zu Schaden gekommen. Sie hätten "sehr besonnen reagiert und die drei Verletzten sehr professionell versorgt." Ihnen werde jetzt psychologische Betreuung angeboten. "Und es wird in Teambesprechungen auch noch aufgearbeitet."

Medienberichte: Schlägerei soll Streit im Berliner Clan-Milieu gewesen sein

Dem "Tagesspiegel" bestätigte ein Polizeisprecher, dass es sich um eine Auseinandersetzung zweier Gruppen aus dem Clanmilieu handeln soll.

So soll ein Angehöriger der einen Familie zunächst am frühen Samstagabend mit seinem Auto geparkte Fahrzeuge im Graefekiez gerammt haben. Personen aus einer anderen Familie stürmten demnach auf ihn zu. Dabei sei ihnen klar geworden, dass der Fahrer bereits zuvor in einen milieuinternen Streit verwickelt gewesen sei, so die Zeitung. Die Familien hätten daraufhin Verstärkung geholt.

LKA behält Clan-Treffs im Auge

Das Landeskriminalamt (LKA) soll noch bis in den Sonntagmorgen einzelne Clan-Treffs beobachtet haben, um auf mögliche weitere Kämpfen zwischen Familien schnell reagieren zu können.

Der Chef der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, sprach auf der Plattform X (vormals Twitter) von "testosterongeladenen Protagonisten" in Berlin, die beim Konkurrenzkampf um Bereiche wie "Prostitution, Schutzgeld oder Drogenhandel auch nicht vor Waffengewalt zurückschrecken."

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.02.2024, 11:02 Uhr

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