Anklage in 234 Fällen
Ein Kirchenmitarbeiter soll über Jahre hinweg Geld für Bestattungen veruntreut und so mindestens knapp 166.900 Euro erlangt haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft dem Mitarbeiter des Evangelischen Friedhofsverbandes Untreue in 234 Fällen vor, wie ein Sprecher am Montag mitteilte.
Tatsächlich gehen die Ermittler von noch mehr Taten aus. Der inzwischen 50-Jährige soll bereits seit dem Jahr 2012 Geld des Kirchenverwaltungsamtes Süd-Ost veruntreut haben, so die Staatsanwaltschaft. Etwaige Taten vor Juli 2017 seien allerdings verjährt. Laut Behördensprecher wurde dem Mann Ende 2021 gekündigt, nachdem der Fall aufgeflogen war.
Nach den Ermittlungen soll der Kirchenmitarbeiter in 32 Fällen Bargeld aus den Verbandsbüros in Karlshorst, Mahlsdorf und Mariendorf an sich weitergeleitet haben - und so 91.850 Euro kassiert haben. Weitere 67.940 Euro soll er erlangt haben, indem er Zahlungen von 161 Kunden für sich behielt, die bereits zu Lebzeiten Anzahlungen für später fällige Bestattungskosten leisteten. In weiteren 41 Fällen soll der Mann schließlich Geld eingesteckt haben, das an den Friedhofsverband für Blumen und Grabbestecke gezahlt wurde.
Der Friedhofsverband verwaltet nach eigenen Angaben insgesamt 17 Friedhöfe im Berliner Südosten, unter anderem in den Stadtteilen Karlshorst, Friedrichsfelde, Mahlsdorf, Hönow und Wilhelmshagen.
Erste Ermittlungen brachte laut Staatsanwaltschaft einer der Kunden ins Rollen. Im Rahmen einer Systemumstellung 2019 bemerkte eine Mitarbeiterin fehlende Buchungen. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung einer Hauptverhandlung entscheidet das Amtsgericht Berlin-Tiergarten.
Sendung: rbb24 Abendschau, 05.02.2024, 19:30 Uhr
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