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Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 15.02.2024 | Carsten Krippahl | Quelle: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Population stabil

Biber in Brandenburg hat Siedlungsmöglichkeiten ausgeschöpft

Der Biber ist in Brandenburg längst keine Ausnahmeerscheinung mehr. Umweltexperten gehen aber davon aus, dass er sich kaum weiter ausbreiten dürfte. Dort, wo er lebt, kommt es auch zu Konflikten mit dem Mensch.

Die Ausbreitung der Biber in Brandenburg stößt nach vielen Jahren der Vergrößerung der Bestände an ihre Grenzen. "Das Siedlungspotenzial ist weitgehend ausgeschöpft", erklärte ein Sprecher des Umweltministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

In längerfristig besiedelten Gebieten zeige sich bereits regional eine Stagnation oder sogar ein Rückgang der Biberpopulation. Weitere Ansiedlungen seien nur noch "in ungünstigeren Habitaten möglich, allerdings in der Regel nur temporär und nicht als dauerhafte Ansiedlung", führte der Sprecher aus.

Waldschäden rund um Neuruppin

Wenn Biber auf Buchen treffen

Hunderte Bäume sind rund um Neuruppin angenagt oder bereits gefällt. Biber fühlen sich an den Seen der Umgebung wohl. Spaziergänger sorgen sich um den Wald als CO2-Speicher. Dabei profitiert die Natur auch von dem baumfällenden Tieren. Von Björn Haase-Wendt

Zahl der Biber in Brandenburg seit Jahren kaum verändert

Aktuell werde die Population auf bis zu 3.700 Tiere geschätzt, sagte der Sprecher. Die Zahl habe sich seit drei Jahren kaum verändert. Der Bestand entspreche einem günstigen Erhaltungszustand - der Biber sei in der ganzen Mark nahezu flächendeckend verbreitet. Lediglich in gewässerarmen Gebieten vor allem im Süden des Landes gebe es nach Angaben des Sprechers noch Lücken.

Biber und Mensch gelegentlich im Konflikt miteinander

Die Ausbreitung habe neben positiven Effekten auf das Ökosystem auch Herausforderungen im Zusammenleben mit dem Menschen mit sich gebracht, so der Ministeriumssprecher. "Durch die Gestaltung seines Lebensraumes kommt es auch in Siedlungsgebieten oder auf landwirtschaftlichen Flächen, die nahe an Gewässern liegen, zu gefällten Bäumen im Garten, überfluteten Flächen oder zu Schäden an vorhandener Infrastruktur." Schäden entstünden auch dort, wo durch das Graben des Bibers Erdbauten einstürzten.

Starkregen im Winter

Grenzfluss Oder erholt sich laut Experten schneller als erwartet

Die hohen Pegelstände der Oder tun dem Fluss gut: Schädliche Salze werden verdünnt, für die Fische gibt es ordentlich Nahrung. Anderthalb Jahren nach dem Fischsterben an der Oder erholt sich der Grenzfluss langsam.

Biberbeauftragte in Brandenburg vermittelt bei Konflikten

Eine Biberbeauftragte wurde eigens einberufen, um unter anderem bei Konflikten zu vermitteln und Lösungen anzubieten. Für Betroffene gebe es außerdem die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für Präventionsmaßnahmen zu erhalten.

Zudem wurden trotz der strengen Schutzvorschriften unter bestimmten Voraussetzungen einige Biber geschossen. Im vergangenen Jagdjahr wurde mit 162 Abschüssen in Brandenburg ein neuer Höchstwert erreicht.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 15.02.2024, 19:30 Uhr

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