Kampfmittel im Wasser
Die Stadt Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) hat aus aktuellem Anlass erneut auf die Gefahren hingewiesen, die sich durch das sogenannte "Magnetfischen" in den Gewässern der Region ergeben. Kampfmittel am Grund der Seen und Flüsse haben laut Mitteilung der Stadt in den Jahren ihrer Liegezeit nicht an Brisanz oder Gefährlichkeit eingebüßt.
"Da der Zustand der Kampfmittel in Seen und Flüssen nicht bekannt ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass das bloße Berühren mit dem Magneten, eine Lageveränderung im Wasser oder das Verbringen an Land bereits dazu führt, dass der enthaltene Sprengstoff umsetzt und explodiert", teilte die Stadt am Montag weiter mit. Es bestehe "akute Gefahr für Gesundheit und Leben der Umstehenden".
Am Sonntag hatten zwei Jugendliche am Ruppiner See mit Magneten gefischt. Sie hatten einen metallischen Gegenstand aus dem Wasser gezogen und die Polizei gerufen. Die Beamten sperrten den Weg am Bollwerk, konnten das verrostete Metallstück aber auch nicht näher bestimmen. Daher musste der Kampfmittelräumdienst (KMBD) anrücken, der nach rund 90 Minuten Entwarnung geben konnte. Im Mai des vergangenen Jahres holten Angler ein Panzer-Geschoss aus dem Wasser.
Kriegswaffen und Munition landeten in zwei historischen Abschnitten in Neuruppiner Gewässern. Einmal während des Zweiten Weltkriegs und anschließend zwischen dem Kriegsende und dem Beginn der 1990er Jahre. In der Zeit wurden viele Liegenschaften in Gewässernähe militärisch genutzt.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst sucht daher in den Gewässern Neuruppins regelmäßig nach Munition und Waffen. Erst am 11. Januar wurde die Suche am Neuruppiner Bollwerk planmäßig fortgesetzt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 07.02.2024, 5 Uhr
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