Brandenburg verzeichnet so wenige Unfalltote wie noch nie - aber mehr Unfälle
Obwohl die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2023 gestiegen ist, sind auf Brandenburgs Straßen noch nie so wenige Menschen bei Unfällen gestorben. Innenminister Stübgen zeigt sich zufrieden - stichelt aber gegen die Ampel-Regierung im Bund.
Demnach sind im Jahr 2023 108 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das seien vier weniger als im Jahr zuvor, wie Innenminister Michael Stübgen (CDU) bei der Vorstellung der Bilanz mitteilte.
In Brandenburg gab es im vergangenen Jahr so wenige Verkehrsunfälle und Unfalltote wie seit dreißig Jahren nicht mehr. Dagegen stieg die Zahl der Unfälle mit Kindern und Radfahrenden. Mit ein Grund dafür ist das Ende der Corona-Maßnahmen.
"Schon das zweite Jahr in Folge haben wir in Brandenburg einen historischen Tiefstand bei den Verkehrsunfalltoten", teilte Verkehrsminister Rainer Genilke (CDU) mit: "Das ist eine Tendenz, die uns anspornt, weiter in Verkehrssicherheitsarbeit zu investieren."
Leicht gestiegen ist aber die Zahl der Verkehrsunfälle und der dabei Verletzten: Vergangenes Jahr wurden den Angaben zufolge insgesamt 74.037 Verkehrsunfälle registriert, das sind 3,5 Prozent mehr als 2022. Die Zahl der dabei Verletzten stieg im gleichen Zeitraum um 3,3 Prozent auf 10.923 Verletzte.
"Deshalb ist weiterhin unser aller Aufgabe und Verpflichtung, die Verkehrssicherheit zu erhöhen - und nicht zu senken, wie es bei der geplanten Legalisierung von Cannabis durch die Bundesregierung zu befürchten ist", sagte Stübgen weiter.
Immer weniger Unfälle und tödlich Verunglückte auf Berlins Straßen: Die Berliner Unfallstatistik für 2022 gibt Anlass zur Hoffnung. Gleichzeitig belegen die Zahlen, dass vor allem Radfahrer und Fußgänger unter den Unfalltoten sind.
5.910 Verkehrsunfälle mit Personenschaden innerorts
Innerorts wurden den Angaben zufolge 5.910 Verkehrsunfälle mit Personenschaden registriert (+1,8 Prozent); gefolgt von 1.883 Verkehrsunfällen außerorts (+0,7 Prozent) und 828 Verkehrsunfällen auf Bundesautobahnen (+7,0 Prozent). Dabei seien innerorts 6.879 Menschen verletzt (+3,2 Prozent) worden, außerorts 2.598 Menschen (+0,04 Prozent) und auf den Autobahnen 1.446 Personen (+10,4 Prozent).
Mehr als die Hälfte aller Verkehrsunfalltoten sind der Statistik zufolge auf Landstraßen gestorben (2023: 56; -13,8 Prozent), 34 Menschen seien tödlich bei Verkehrsunfällen innerhalb geschlossener Ortschaften (+25,9 Prozent) und 18 Menschen bei Verkehrsunfällen auf den Autobahnen (-10 Prozent) verunglückt.
Die häufigste Verkehrsunfallursache ist laut Bilanz wie im Vorjahr das Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes, gefolgt von den Ursachen Geschwindigkeit und Vorfahrt. Die Zahl der Unfälle aufgrund von Geschwindigkeit sei im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent gestiegen, hieß es weiter.