Frankfurt (Oder)
Im Frankfurter Ortsteil Lichtenberg sind in der Nacht zu Montag offenbar mehrere Schafe getötet oder verletzt worden. Der betroffene Schäfer Udo Felgendreher sprach dem rbb gegenüber von zunächst neun toten und vier verletzten Tieren; zwei der verletzten Schafe seien später noch verendet.
Felgendreher geht davon aus, dass ein Wolf die Tiere gerissen hat. Nach seinen Angaben gab es einen 1,20 Meter hohen Schutzzaun um die Herde, der auch unter Strom gestanden haben soll.
Das Landesumweltamt bestätigte dem rbb, dass es Kenntnis von dem Vorfall Meldung habe. Thomas Frey, Sprecher des Landesumweltamt, sagte am Dienstagnachmittag, dass "es sich sehr wahrscheinlich um einen Wolfsriss handele". Abschließende Untersuchungsergebnisse stünden allerdings noch aus. So würden Speichelproben erst noch ausgewertet, sagte Frey rbb|24.
Aufgrund der Ähnlichkeit im Aussehen und im Verhalten kommt es immer wieder zu Verwechslungen zwischen Angriffen durch Wölfe oder durch Hunde.
Bundesweit wird zurzeit über den Umgang mit Wölfen gestritten. In Deutschland ist die Zahl der Wolfsübergriffe auf Nutztiere nach einem Bericht im vergangenen Jahr deutlich auf mehr als 1.000 Fälle gestiegen. Dabei wurden mehr als 4.000 Nutztiere getötet oder verletzt. [dbb-wolf.de]
Die Umweltminister von Bund und Ländern hatten sich Anfang Dezember darauf verständigt, dass problematische Wölfe, die Schutzzäune überwunden und Nutztiere gerissen haben, in Deutschland künftig deutlich schneller als bisher getötet werden können. Anders als zuvor muss demnach nicht erst eine DNA-Analyse abgewartet werden. Umwelt- und Naturschutzorganisationen wie BUND, Nabu und WWF fordern hingegen, den Herdenschutz zu verbessern.
Der Wolf ist in Deutschland streng geschützt. Die meisten Wolfsrudel leben in Brandenburg (52), gefolgt von Niedersachsen (39) und Sachsen (38).
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.02.2024, 14:10 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen