Strausberg (Märkisch-Oderland)
Lange Jahre gammelten die alten Gebäude der Polizeiwache vor sich hin, jetzt wird entkernt und gerodet. Im Strausberger Stadtzentrum soll dann bis 2028 ein neuer Schulkomplex entstehen. Kostenpunkt: über 33 Millionen Euro.
Vor sieben Jahren ist die Polizei in Strausberg (Märkisch-Oderland) in eine neue Wache umgezogen. Seitdem steht das alte Gebäude in der Wriezener Straße leer. Jetzt soll auf dem Gelände eine Schule entstehen.
Am meisten haben bisher wohl die Bewohner aus dem benachbarten Pflegeheim mitbekommen, was sich auf dem Gelände der alten Polizeiwache so tut. Mit bester Sicht vom Balkon konnten sie beobachten, wie dort in der letzten Woche eine Abrissfirma aus Leipzig bereits 30 Bäume gefällt hat. Das Holz liegt überall auf dem Gelände verteilt.
Zudem hat die Entkernung der insgesamt 13 Gebäude begonnen, sagt Polier Heiko Schwarz. "Es ist Holz, es ist zum Teil lose Tapete drin. Es sind Kabelkanäle. Das wird alles vorher in der Entkernung rausgeholt, so dass man eigentlich den Rohzustand wiederherstellt."
Außerdem werde das Gelände von Asbest-verseuchtem Material bereinigt. Im Sommer soll dann ein großer Bagger anrollen und das rund 2.000 Quadratmeter große Gelände einebnen. Lediglich ein Funkmast soll stehen bleiben und sogar in das neue Schulgebäude integriert werden.
Geplant ist ein vierzügiges Gymnasium für insgesamt rund 750 Schüler, heißt es von der Kreisverwaltung Märkisch-Oderland. Das Gelände bietet einige Vorteile, meint Sozialdezernent Friedemann Hanke. "Einerseits sind wir schon der Überzeugung, dass Schulen auch in ein Zentrum der Stadt gehören. Denn ich kann nicht die Bildungseinrichtung, da wo unsere Kinder zur Schule gehen, vor die Tore der Stadt legen. Das Gelände haben wir kostenlos vom Land übertragen bekommen. Es passt von den Größen und ist sonst ein leerstehendes Gebäude gewesen, sodass wir die Stadt auch an der Stelle füllen."
Auch Bürgermeisterin Elke Stadeler (parteilos) sieht die Vorteile, dass die alte, marode Polizeiwache für ein Schulgebäude weichen muss. Sie glaubt sogar an ein neues Schmuckstück. "Wir haben den Wettbewerb zusammen mit dem Landkreis gemacht und der Architektenentwurf, der Preissieger, wird die Stadt noch schöner machen, und darum geht es."
Außerdem sollen sich durch den Standort, direkt gegenüber vom Oberstufenzentrum, Synergien ergeben, zum Beispiel bei der Nutzung von Mensa und Fachräumen.
Die Kosten für den Neubau liegen bei mindestens 33,5 Millionen Euro. Im Sommer 2028 soll der Schulbetrieb im neuen Gymnasium starten.
Sendung: Antenne Brandenburg, 15.02.2024
Mit Material von Philipp Gerstner
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