Märkisch-Oderland
Ein Forschungsprojekt der Viadrina Universität im Dorf Falkenhagen (Märkisch-Oderland) zeigt, dass sich die Dorfbewohner mehr Kommunikationsmöglichkeiten wünschen. Die Ergebnisse wurden am Donnerstag vorgestellt. Über zwei Jahre besuchten Studierende der Europa Universität in Frankfurt (Oder) die Gemeinde und befragten die Einwohner zu wichtigen Anliegen.
Das Ergebnis habe Maria Plontasch von der Gemeindevertretung vermutet. "Die Menschen wollen gerne miteinander Zeit verbringen und sie haben auch Lust dazu. Wir bieten viel an, aber oft erleben wir, dass dann niemand erscheint", sagte Plontasch dem rbb.
Deshalb empfehlen Forscher der Viadrina, einen Tag der Vereine anzubieten. Für alle Falkenhagener. Denn eines hat Bürgermeisterin Mede aus der Studie gelernt: "Man muss noch mehr sprechen mit den Menschen und versuchen, ihre Beweggründe zu verstehen."
Ein weiteres Thema, welches Einwohner beschäftige, sei ein fehlender zentraler Treffpunkt. Zwar gebe es viele Vereine im Ort, sagte Teilnehmerin Eva Maria Büttner, aber es fehle ein Treffpunkt für diejenigen, die keinem Verein angehören.
Etwa ein Drittel der Gemeinde, fast 137 Einwohner, hatten sich zu einem Interview bereit erklärt, sagte Forschungsleiter Sascha Münnich von der Viadrina Universität. Die Interviews beschäftigten sich unter anderem mit Fragen rund um das Leben in Falkenhagen: "Wie konstruieren die Leute ihr Leben und wo sehen sie Probleme, wie sehen sie die Zukunft und Vergangenheit?"
Vor zwei Jahren hatte der Gemeinderat und die Bürgermeisterin von Falkenhagen, Bärbel Mede, die Universität um Hilfe gebeten. "Wir hatten das Gefühl, wir erreichen nicht alle und haben uns dann überlegt, wie wir näher an unsere Bürger kommen", sagte Mede dem rbb. Was den Einwohner an Themen beschäftigt, habe die ehrenamtliche Bürgermeisterin nur "ansatzweise" in Gesprächen über den Gartenzäunen herausfinden können.
In Folge brachte die Viadrina das Forschungskonzept "Leben und Zukunftsorientierung in Brandenburg – Bedürfnisse, Erwartungen und Entwicklungen in Falkenhagen" ins Leben. Zum Ziel setzten sich die Forscher, die Demografie des Dorfes besser zu verstehen - das Zusammenleben von Jung und Alt, um Zuzug und Wegzug und wie sich dadurch das Leben vor Ort verändert. Auch Verkehr, Infrastruktur, Anbindung an ÖPNV und Freizeitangebote waren Themen.
Die Forschungen liefen über zwei Semester. In der ersten Phase, die im April 2022 startete, wurden Fragebögen zur Zufriedenheit in dem Dorf verteilt. Im April diesen Jahres sollen die Daten endgültig ausgewertet und das Projekt abgeschlossen werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 09.02.2024, 15:40 Uhr
Mit Material von Elke Bader
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