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Das deutschsprachige Online-Magazin Vice wird eingestellt. Das hat Vice-Chefredakteur Tim Geyer am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst X selbst verkündet. Laut Geyer werden es ab Ende März keine deutschsprachigen Inhalte mehr auf der Plattform geben. Zwischen 40 und 50 Mitarbeiter sind betroffen.
Vice ist ein US-amerikansiches Online- und Printmagazin, dass 1994 in Montreal gegründet wurde. Mit einer Mischung aus provokanten Inhalten, subkulturellen Themen und einer Nähe zur Punk- und Skaterszene hatte die „hipster bibel“ großen Erfolg. So expandierte das Unternehmen nach Deutschland und gründete 2005 einen Ableger in Berlin, der deutschen Inhalte produziert. 2015 beschäftigte Vice Deutschland schon 140 Mitarbeiter in der Berliner Redaktion.
Mutterkonzern seit 2023 pleite
2017 berichtetet die New York Times über ein toxisches Arbeitsumfeld im New Yorker Hauptsitz. Vice-Gründer Shane Smith musste daraufhin seinen CEO-Posten 2018 räumen. Mai 2023 erklärte sich der Medienkonzern Vice Media in New York für zahlungsunfähig.
Vice-Deutschland Chefredakteur Geyer äußerte sich im Juli 2023 noch zuversichtlich, dass die Arbeit im Berliner Büro weiter geht. "Die Party ist noch nicht vorbei", so Geyer damals auf X.
Doch aus der Party wurde nur eine After Hour.
Verdi hat Schließungsprozess begleitet
Die Gewerkschaft Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (Dju) in Verdi hatte nach eigenen Angaben die Beschäftigten und den Betriebsrat rund um den Schließungsprozess begleitet. Der Dju-Landesgeschäftsführer für Berlin und Brandenburg, Jörg Reichel, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir bedauern die unternehmerische Entscheidung, 'Vice' in Deutschland einzustellen. Der Journalismus verliert eine wichtige Stimme und ein wichtiges Format."
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