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Audio: rbb24 Radioeins | 07.02.2024 | Quelle: dpa/Rose

Praxispersonal streikt

Hausärzte rechnen am Donnerstag mit Streik-Auswirkung auf Patienten

Die Hausärztinnen und Hausärzte erwarten wegen des für Donnerstag geplanten Warnstreiks des Praxispersonals Auswirkungen für die Patienten. Jene sollen "wenn möglich vorab ihre Hausarztpraxis kontaktieren", um sich über die Lage zu informieren und gegebenenfalls den Termin zu verschieben, sagte die Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverband, Nicola Buhlinger-Göpfarth, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Die Akutversorgung werde aber gewährleistet.

Die Ärztevertreterin zeigte Verständnis für den geplanten Warnstreik der medizinischen Fachangestellten. "Durch ihren unermüdlichen Einsatz halten sie unsere Praxen nicht nur am Laufen, sie spielen auch in der Patientenversorgung eine immer zentralere Rolle", sagte Buhlinger-Göpfarth. Es sei deswegen "nur nachvollziehbar", wenn der Branchenverband des Praxispersonals "immer lauter auf eine zeitnahe finanzielle Stärkung der Praxisteams pocht".

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Personalsituation in vielen Praxen angespannt

Wichtig sei es nun, dass die Praxisinhaber in die Lage versetzt werden, das Personal besser zu bezahlen. Dies sei "angesichts des wachsenden Kostendrucks auf die Praxen einfach nicht umsetzbar", sagte die Verbandsvorsitzende. "Hier braucht es dringend ein Umdenken bei Krankenkassen und Politik."

Buhlinger-Göpfarth sprach von einer personellen Situation, die in vielen Hausarztpraxen "extrem angespannt" sei. Umso wichtiger sei es, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die versprochenen Reformen zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung "nicht nur ankündigt, sondern endlich auch in die Wege leitet".

Zu dem Warnstreik am Donnerstag hatte der Verband medizinischer Fachberufe (VMF) aufgerufen. Der Aufruf richtete sich an die bundesweit 330.000 medizinischen Fachangestellten, Arzthelferinnen und Arzthelfern sowie Auszubildenden.

Ziel ist es laut VMF, den Druck auf die Arbeitgeberseite zu verstärken und grundlegende Verbesserungen beim Gehalt zu erzielen. Den Angaben zufolge ist der Warnstreik ein Novum in der 60-jährigen Geschichte des Verbands.

Sendung: rbb24 Radioeins, 07.02.2024, 11:03 Uhr

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