Gewalt und Bedrohung
Der Berliner Krankenhausbetreiber Vivantes fordert wegen der zunehmenden Gewalt und Bedrohung rund um die Rettungsstellen Hilfe vom Land Berlin.
Vivantes-Sprecher Christoph Lang sagte der rbb24 Abendschau am Montag, dass das Unternehmen inzwischen einen 24-Stunden-Wachschutz für alle Rettungsstellen in Berlin habe, um Mitarbeiter und Patienten zu schützen. Diese Maßnahme koste drei Millionen Euro zusätzlich im Jahr, die das Unternehmen nicht erstattet bekomme.
Hier sollte - wie auch bei allen anderen Krankenhausträgern - das Land einspringen, so Lang. Denn es handele sich um ein gesellschaftliches und kein medizinisches Problem.
Lang reagierte auf den jüngsten Fall, bei dem ein Mann mit Schussverletzungen am Sonntagabend ins Vivantes-Klinikum in Friedrichshain eingeliefert wurde, wo er trotz ärztlicher Behandlung starb. Vor dem Gebäude hätten sich mehrere Menschen versammelt, die Rettungsstelle sei aus Sicherheitsgründen stundenlang gesperrt gewesen, die Polizei habe den Eingang geschützt. In dieser Zeit hätten keine anderen Notfälle behandelt werden können.
Zwar sei es nicht zu Übergriffen gekommen, es sei aber trotzdem für das Personal und auch die Patienten sehr belastend. Solche Situationen gebe es jetzt häufiger, vor allem an den innerstädtischen Standorten.
Erst Ende Februar hatte die Polizei die Notaufnahme des Kreuzberger Urban-Krankenhauses, das ebenfalls zum Vivantes-Konzern gehört, schützen müssen. Dorthin waren nach einer Gruppenschlägerei drei Verletzte gebracht worden. Anschließend hatte sich eine Menschenmenge vor dem Eingang versammelt. Bewaffnete Polizisten bewachten den Eingang zur Rettungsstelle. In der Zeit konnte laut Kllinik kein Rettungswagen die Notaufnahme anfahren.
Sendung: rbb24 Abendschau, 11.03.2024, 19:30 Uhr
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