BVG will ab Montag Sicherheitsdienst mit Bodycams ausrüsten
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen die Sicherheit ihrer Fahrgäste und Mitarbeiter weiter verbessern. Dazu soll an diesem Montag ein Pilotprojekt zur Einführung von Bodycams für Beschäftigte im Sicherheitsdienst beginnen.
Laut BVG sollen vor allem an Schwerpunktbahnhöfen der U-Bahnlinien U7 und U8, aber auch im gesamten U-Bahn-Netz vorerst 18 Bodycams eingesetzt werden. Die BVG hoffe, damit Konfliktsituationen vorzubeugen, zu entschärfen und die Aufklärung von Vorfällen zu erleichtern, heißt es. Geplant sei eine zwölfmonatige Testphase.
Laut der Verkehrsbetriebe soll der öffentliche Nahverkehr in Berlin so noch sicherer und sauberer gestaltet werden. Das Tragen von Bodycams ist eine Ergänzung der bestehenden Maßnahmen, wie beispielsweise die flächendeckende Einführung von Notrufsäulen sowie Sicherheitskameras in U-Bahnhöfen und Fahrzeugen, oder die kürzlich eingeführte "Reinigungsstreife".
Angesichts von Personalmangel und hohem Stresslevel bei der BVG schlägt der Personalrat vor, dass manche Linien nicht mehr an feste Uhrzeiten im Fahrplan gebunden sein sollen. Stattdessen würde der Takt ausschlaggebend sein.
Im Jahr 2023 sei die Anzahl der Übergriffe auf BVG-Mitarbeiter:innen im Vergleich zum Vorjahr um 88 Fälle auf insgesamt 250 gesunken. Ebenso verzeichneten die Übergriffe auf BVG-Sicherheitsmitarbeiter nach BVG-Angaben einen Rückgang um rund 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Durch den Einsatz von Bodycams soll die Zahl der Übergriffe weiter reduziert werden.
Einsatz nur in notwendigen Situationen
Während der Testphase werde in jedem vorab geschulten Team mindestens eine Person mit einer Bodycam ausgestattet. Erkennbar werde diese Person durch eine Armbinde mit dem Aufdruck "Video Bodycams" sein. Vorrangige Einsatzgebiete die Sicherheitsstützpunkte Hermannstraße und Alexanderplatz werden.
Die kleinen und leichten Geräte wiegen nur etwa 180 Gramm und zeichnen Videosequenzen auf. Die Kameras sind nicht kontinuierlich aktiviert, sondern würden erst nach einem hörbaren Hinweis und nur in notwendigen Situationen eingeschaltet, so die BVG. Mit der Berliner Datenschutzbehörde sei frühzeitig ein Einsatzkonzept abgestimmt gewesen. Fahrgäste würden mit Flyern über ihre Rechte im Zusammenhang mit dem Einsatz von Bodycams informiert.