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Vor dem RAW-Gelände
Am RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain gibt es seit wenigen Monaten eine Fahrbahntrennung aus Beton. Anwohner und Passanten berichten seitdem von Unfällen und Stürzen.
Erst stolperte er über das neue Trennelement auf dem Fahrradweg in der Revaler Straße, konnte den Sturz aber noch abwenden, mit dem nächsten Schritt aber strauchelte er an der Bordsteinkante. "Dann bin ich direkt aufs Gesicht gefallen", sagt Michael K. aus Friedrichshain dem rbb. Beschert hat ihm das eine blutende Platzwunde an der Stirn und auf der Nase und einen Aufenthalt in der Notaufnahme statt auf dem Weihnachtsmarkt, wo er mit Freunden hin wollte.
Ein bedauerlicher Einzelfall, könnte man sagen, wenn Anwohner und Passanten nicht vermehrt von solchen Unfällen mit den Bumpern berichten würden. "Wenn ich hier vorbeilaufe, sehe ich öfter jemanden, der hier hinfällt oder wenigstens stolpert", sagt Josh, der auch hier wohnt gegenüber rbb24.
Auch im Internetforum Reddit berichten viele von Stürzen an den neuen Trennelementen und kritisieren das "undurchdachte Design". Denn die Fahrbahntrennung aus Beton ist weiß und damit kaum von der einfachen weißen Linie auf der Straße zu unterscheiden.
Dabei sollten die neuen Radverkehrsanlagen in der Revaler Straße zwischen Warschauer Straße und Modersohnbrücke laut dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg die Sicherheit für Rad- und Fußverkehr erhöhen. "Auf insgesamt 600 Metern Länge sind beidseitig neue Radverkehrsanlagen entstanden, die baulich mit Klebeborden vom fließenden Verkehr getrennt sind", hieß es in einer Mitteilung vom vergangenen Monat.
Michael K. hat die Trennelemente jedenfalls nicht gesehen. "Das Problem ist, dass diese Kante weiß bemalt ist und im Weiterverlauf der Straße weiterhin weiß bemalt, obwohl es keine Kante sondern nur eine Linie ist." Auch auf Reddit schreiben Nutzer, dass sie nicht erkennen konnten, dass das eine Barriere sein solle. "Rot-weiß reflektierendes Material auf den schrägen Kanten wäre das Mindeste hier", fügt ein Nutzer hinzu.
"Jedes Element enthält zwei reflektierende Glaskugeln", antwortet das Bezirksamt auf Anfrage des rbb. "Zur besseren Sichtbarkeit sind die Betonelemente weiß ausgeführt - jeweils das erste Element einer Reihe in rot-weiß mit einem rot-weißen, flexiblen Poller." Das trifft aber nur auf den anfänglichen Teil der Radverkehrsanlage zu. Eine Weiterführung der rot-weißen Markierungen sei nicht geplant, hieß es vom Bezirksamt zunächst. Später ergänzte ein Sprecher, dass aufgrund der Hinweise das Element direkt an der Ampel kurzfristig rot-weiß markiert werden solle.
"Mit der neuen Gestaltung der Revaler Straße sorgen wir für mehr Verkehrssicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen und gleichzeitig für eine geordnete Lieferverkehrssituation", teilte Bezirksstadträtin Annika Gerold (Grüne) beim Abschluss der Bauarbeiten im Februar mit.
Dieser Sichtweise scheinen Anwohner wie Michael K. zu widersprechen. Dabei habe der Bezirk das Problem an anderen Orten besser gelöst, sagt er. "Auf der Frankfurter Allee gibt es auch eine Erhöhung, die man aber besser sehen kann."
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