rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audie: rbb24 Inforadio | 08.03.2024 | Nachrichten | Quelle: IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Berlin-Kreuzberg

Ermittler sollen mehr als ein Kilo Gold in Wohnung von RAF-Terroristin gefunden haben

40 Quadratmeter, die es in sich haben: Nach einer Granate und weiteren Sprengmitteln sollen in der Wohnung der RAF-Terroristin Daniela Klette laut "Spiegel" auch Gold, Bargeld und eine scharfe Pistole gefunden worden sein.

Ermittler haben in der Wohnung der verhafteten RAF-Terroristin Daniela Klette im Berliner Stadtteil Kreuzberg Gold und Bargeld in verschiedenen Verstecken gefunden.

Versuchter Mord und Sprengstoffexplosionen

Bundesanwaltschaft eröffnet Haftbefehl gegen Klette wegen RAF-Taten

Daniela Klette war zunächst vom Niedersächsischen LKA wegen mehrere Raub-Delikte gesucht und verhaftet worden. Nun hat die Bundesanwaltschaft auch einen Haftbefehl wegen terroristischer Taten der RAF gegen sie eröffnet.

Das hat der "Spiegel" [Bezahlschranke] am Freitag online gemeldet. Demnach habe sich in einem doppelten Boden eines Holzschränkchens 40.000 Euro in bar sowie eine Pistole mit zwei gefüllten Magazinen befunden. Bei der Untersuchung eines anderen Möbelstücks seien 1,2 Kilogramm Gold sichergestellt worden, hieß es weiter.

Ermittelndes LKA Niedersachsen äußerte sich nicht

Das Landeskriminalamt Niedersachsen wollte sich auf Anfrage von rbb|24 nicht äußern. "Zum laufenden Verfahren und möglichen Funden äußern wir uns aus ermittlungstaktischen Gründen nicht", so eine LKA-Sprecherin am Freitag. Die Berliner Polizei erklärte in diesem Kontext, dass sie nur in Amtshilfe für die niedersächsischen Kollegen handelten und die Pressehoheit beim dortigen LKA liege.

Berlin-Kreuzberg

Ex-RAF-Terroristin Klette wohnte ohne Mietvertrag in der Sebastianstraße

Das Ex-RAF-Mitglied Daniela Klette wohnte 20 Jahre lang nicht nur unerkannt in einer Einzimmerwohnung in Berlin-Kreuzberg. Zur Wohnung gab es auch keinen Mietvertrag. Die Fahndung nach ihren beiden Komplizen läuft derweil weiter.

Wie der "Spiegel" mit Verweis auf Beamten-Notizen weiter berichtete, sollen in der Sozialwohnung auch ein Störsender, etliche Handys und Ausweise, eine Sturmhaube sowie "diverse Unterlagen mit RAF-Bezug" sichergestellt worden sein.

Zuvor - und das ist gesichert - wurden bei einer ersten Wohnungsdurchsuchung in der Sebastianstraße unter anderem eine Granate und Sprengmittel gefunden.

Bundesanwaltschaft erlässt ebenfalls Haftbefehl

Gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette ist am Donnerstag auch von der Bundesanwaltschaft ein Haftbefehl eröffnet worden. Darin geht es um drei Taten der Roten Armee Fraktion (RAF) zwischen 1990 und 1993, an denen Klette beteiligt gewesen sein soll. Der heute 65-Jährigen werden versuchter Mord und versuchte sowie vollendete Sprengstoffexplosionen vorgeworfen.

Bisher lag gegen Klette ein Haftbefehl des Landeskriminalamts Niedersachsen vor, wegen mehrerer versuchter und erfolgreicher Raubüberfälle zwischen 1999 und 2016 - vor allem in Niedersachsen. In diesem Zusammenhang werden auch die noch flüchtigen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub gesucht.

Corinthstraße

Polizei durchsucht weitere Wohnung in Friedrichshain nach früheren RAF-Mitgliedern

Die Fahndung nach den zwei flüchtigen RAF-Terroristen Garweg und Staub in Berlin geht am Montagmorgen weiter. Die Polizei durchsucht ein weiteres Objekt in Friedrichshain - und richtet ein Appell an einen der Männer.

Festnahme am 26. Februar

Klette war am 26. Februar in ihrer Kreuzberger Wohnung festgenommen worden. Dort soll sie ohne Mietvertrag in der Einzimmerwohnung gelebt haben. Zusammen mit den früheren RAF-Terroristen Garweg (55) und Staub (69) war sie vor mehr als 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete. 1998 erklärte die RAF sich für aufgelöst.

Garweg möglicherweise im Ausland

Die Suche nach den anderen beiden Ex-RAF-Terroristen blieb bislang erfolglos. So vermutet das niedersächsische Landeskriminalamt, dass sich Garweg möglicherweise ins Ausland abgesetzt hat. Es gebe neue Hinweise, die etwa auf einen Aufenthalt im europäischen Ausland hindeuteten, sagte LKA-Präsident Friedo de Vries dem "Spiegel".

"Den Hinweisen gehen wir nach", betonte er. Die Ermittler schließen demnach nicht aus, dass der Gesuchte aus Berlin geflohen sein könnte. Sicher sei, dass er sich mehrere Jahre auf einem Bauwagengelände in Berlin-Friedrichshain aufgehalten haben dürfte - "vermutlich mindestens bis zur Festnahme Klettes".

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.03.2024, 12:43 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen