Katastrophenschutz
Berlin soll noch mehr Warnsirenen bekommen als bisher geplant war. Statt 411 sollen es in Zukunft 450 Sirenen sein, die auf Dächern stehen und im Katastrophen- oder Kriegsfall die Bevölkerung warnen. Das sagte Innen-Staatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Der eigentliche Bedarf sei sogar noch viel größer. Allerdings dauert die seit Jahren laufende Aufstellung und Installation der Sirenen deutlich länger als geplant und verzögert sich weiter.
Von den bislang geplanten 411 Sirenen seien bis jetzt 218 auf Dächern montiert und größtenteils funktionsfähig, sagte Hochgrebe. Davon seien 140 von der zuständigen Feuerwehr formal abgenommen. 46 weitere seien im Abnahmeprozess. Das Ziel einer Abdeckung des Stadtgebietes nähere sich.
Eigentlich sollten die 411 Sirenen schon Ende 2022 fertig aufgestellt ein. Die Umsetzung habe sich "bedauerlicherweise erheblich verzögert", so Hochgrebe. Gründe seien Lieferengpässe und der Mangel an Fachkräften für die Montage. Das gelte auch für andere Bundesländer.
Die Ausdehnung der Großstadt und neue Berechnungen hätten inzwischen "einen Bedarf von 580 Sirenen ergeben", sagte Hochgrebe weiter. In den nächsten Jahren wolle der Bund die Abdeckung mit Sirenen verbessern. Ein neues Förderprogramm sehe für Berlin die Beschaffung von zunächst 39 zusätzlichen Sirenen vor. Mit der Feuerwehr müssten die geeigneten Stellen aber noch gesucht werden. Insgesamt komme Berlin dann auf 450 Warnsirenen im ganzen Stadtgebiet.
Hochgrebe betonte, die Sirenen seien nur eines von mehreren Mitteln zur Warnung, das besonders nachts von Vorteil sei. Ansonsten gebe es aber noch die bekannten Warn-Apps Nina und Katwarn, die Warnungen per SMS und über Radio und Fernsehprogramme.
Sendung: rbb24 Abendschau, 18.03.2024, 19:30 Uhr
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