Rassismus-Verdacht
Das staatliche Schulamt in Cottbus hat sich am Donnerstag offiziell bei zwei Schülern und ihren Familien entschuldigt, nachdem ein Cottbuser Lehrer die beiden Oberschüler verletzt haben soll.
Bei dem einberufenen Termin hinter verschlossenen Türen im Schulamt war auch die Opferperspektive anwesend. Der Verein kümmert sich nach eigenen Angaben um die Opfer rechter Gewalt. Die Opferperspektive betreut auch die Familien, deren Kinder von dem Lehrer angegriffen worden sein sollen.
Nach dem Gespräch äußerte sich Abdoullah A., der Vater eines Schülers, der drei Tage lang im Krankenhaus behandelt werden musste, gegenüber dem rbb zufrieden. Die Entschuldigung durch Amtsleiter Uwe Mader sehe er als Erfolg. Zudem bekomme sein Sohn nun durch das Schulamt eine psychologische Betreuung.
Außerdem äußerte sich die Familie zufrieden darüber, dass der Lehrer, gegen den sich die Vorwürfe richten, nun nicht mehr unterrichten solle.
Bereits im September 2023 soll der Lehrer den 12-jährigen Schüler zunächst geschlagen und anschließend die Schulbank gegen dessen Brust gepresst haben. Der Junge musste daraufhin drei Tage im Krankenhaus behandelt werden.
Nachdem der rbb erstmals über den Fall berichtet hatte, stand das Schulamt in der Kritik, weil es lange nicht auf die Vorwürfe reagiert hatte. Zudem soll der Lehrer laut Opferperspektive aus rassistischen Gründen gehandelt haben. Der Schüler, der verletzt wurde, stammt aus Syrien. Ein weiterer Junge, der von dem Lehrer getreten worden sein soll, stammt aus Tschetschenien.
Am Dienstag hatte auch Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) in dem Fall um Entschuldigung gebeten. Dem rbb sagte er, dass Gewalt gegen Kinder gar nicht gehe. Das sei eine rote Linie, die egal aus welchem Grund und unter welchen Umständen nicht überschritten werden dürfe.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.03.2024, 16:40 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen