Petershagen (Märkisch-Oderland)
In einer Schule in Petershagen (Märkisch-Oderland) ist am Freitagmorgen ein Mann mit einem Messer und einer Schreckschusswaffe festgenommen worden. Innenminister Stübgen sprach von einer "sehr gefährlichen" Bedrohungslage.
Ein 22 Jahre alter Mann ist am Freitagmorgen bewaffnet in einer Gesamtschule in Petershagen (Märkisch-Oderland) eingedrungen. Wie Polizeisprecher Roland Kamenz rbb|24 sagte, sei das Gelände abgesperrt worden, nachdem in der Schule Amok-Alarm ausgelöst worden war.
Der mutmaßliche Täter konnte von Einsatzkräften überwältigt und festgenommen werden. "Die Kollegen sind in das Sekretariat, haben den Tatverdächtigen überwältigt", sagte Polizeisprecher Stefan Möhwald dem rbb. Dabei wurden sowohl der Tatverdächtige wie auch ein Polizist leicht verletzt.
Der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen (CDU) sagte zum Einsatz: "Es handelt sich hier nicht um einen Fehlalarm" und bewertete die Lage als sehr gefährlich. Es habe vermutlich ein Amoklauf durch die Polizei verhindert werden können. Der Täter war bewaffnet, zunächst war von einer Waffe und einem Messer die Rede, später meldete die Polizei, dass es sich bei der Waffe um eine Schreckschusspistole handelte.
Am frühen Nachmittag wurde der Einsatz nach Polizeiangaben beendet.
Zeugenaussagen zufolge war der 22 Jahre alte Mann kurz nach 7 Uhr in das Schulgebäude eingedrungen. Er soll Menschen in der Schule bedroht haben. Nach Polizeiangaben waren hauptsächlich Lehrer, andere Mitarbeiter der Schule und Beschäftigte einer Gartenbaufirma zu diesem Zeitpunkt anwesend.
Wie die Polizei weiter beschreibt, soll der Mann, nachdem er die Schule betreten hatte, nach dem Sekretariat gefragt haben. Dort habe er eine Beschäftigte mit einem Messer und der Schreckschusswaffe bedroht und sie aufgefordert, den Alarmknopf zu betätigen. Wieso, das blieb zunächst unklar.
Die Polizei rückte kurz darauf mit speziell geschulten Ersteinsatzkräften an und überwältigte den Täter. Das Schulgebäude und Umfeld wurden anschließend nach anderen Gefahrenquellen oder potenziellen Komplizen abgesucht. "Es besteht keine Gefahr mehr", teilte die Polizei schließlich mit.
Die Anwesenden sowie zur Schule kommenden Schülerinnen und Schüler seien vor Ort von einem Notfallseelsorger betreut worden, heißt es. Eine Lehrerin erlitt einen Schock, auch sie wurde vor Ort versorgt. In der Nähe wurde eine Anlaufstelle mit Unterstützung des Psychosozialen Notdienstes eingerichtet.
Gegen den 22 Jahre alten Mann wurde Anzeige wegen Bedrohung, Nötigung und Verstoß gegen das Waffengesetz aufgenommen. Der Täter soll nach bisherigen Erkenntnissen kein ehemaliger Schüler der Schule gewesen sein. Zu den Hintergründen seiner Tat wird noch ermittelt.
Sendung: rbb24, 08.03.2024, 13:00 Uhr
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