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Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 14.03.2024 | Köhne, Mario | Quelle: picture alliance/Stephan Schulz

Klimawandel

So stemmt sich das Havelland gegen den Wassermangel

Trocken, trockener, Brandenburg: Das Bundesland zählt schon jetzt zu den trockensten in Deutschland. Das Havelland will nun gegensteuern. Ziel ist es, möglichst viel Wasser in der Region zu halten.

Brandenburg gehört bereits jetzt zu den trockensten und wärmsten Regionen in Deutschland. Im Landkreis Havelland wurden seit 2014 die langjährigen mittleren Jahresniederschlagsmengen nicht mehr erreicht. Eine Ausnahme bildete lediglich das Jahr 2017. Und es wird befürchtet, dass Trockenheit und Hitzebelastung in Zukunft noch weiter zunehmen werden.

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Der regelmäßige Regen der vergangenen Wochen hat in Brandenburg viele Keller unter Wasser gesetzt. Während im Oderbruch das Wasser in die Oder gepumpt wird, müssen sich Betroffene im Havelland selbst helfen.

Der Landkreis will nun gegensteuern: "Wasser ist ein hohes Gut. Es in der Region zu halten, ist dem Landkreis ein wichtiges Anliegen", sagte Landrat Roger Lewandowski im Februar kurz nachdem das Havelland und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) eine Kooperationsvereinbarung besiegelt hatten, "um gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes zu planen und umzusetzen". So solle dem Klimawandel auf lokaler Ebene entgegengewirkt werden, erklärte Lewandowski.

Dürre im Sommer, Hochwasser im Winter

Im Gespräch mit dem rbb konkretisierte Rocco Buchta, Leiter des Nabu-Instituts für Fluss- und Auenökologie, nun, was genau geplant ist: "Wir müssen dafür sorgen, dass der Winterniederschlag künftig in die Grundwasserneubildung geht und wir das Wasser auf diese Weise aufheben können."

Die Landschaft sei mit Entwässerungsinfrastruktur durchzogen: "Das führt dazu, dass wir im Winter - wie jetzt - Hochwasser haben, und in den Sommermonaten, wenn das Wasser abgeleitet worden ist, droht die Dürre, wie in den vergangenen Jahren mehrfach passiert," sagte Buchta weiter.

Die Entwässerungsinfrastruktur müsse daher teils erneuert werden. "Sie läuft ja heute weitgehend ungesteuert", sagte Buchta. Zu den geplanten Projekten zählt beispielsweise die Errichtung kleiner Stauanlagen in Gräben, um ein Abfließen des Wassers zu verhindern und ihm so mehr Zeit zur Versickerung zu geben, aber auch die Verfüllung nicht mehr benötigter Entwässerungsgräben, um die Entwässerung der Flächen zu stoppen.

"Teile der Entwässerungsinfrastruktur können aber auch zurückgebaut werden – etwa da, wo keine Gefährdung vorliegt", so der Nabu-Mitarbeiter,

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NABU übernimmt die bauliche Umsetzung

Die bauliche Umsetzung der Vorhaben solle vom Nabu übernommen werden, während der Landkreis vor allem die Kommunikation und die Abstimmung mit Behörden, Verbänden und Anliegern übernimmt. Zur Finanzierung sollen je nach Vorhaben Landes-, Bundes- oder EU-Mittel beantragt werden. Bereits 2020 wurde vom Kreistag beschlossen, dass der Landkreis Havelland zu einer "Modellregion für nachhaltiges Wassermanagement" entwickelt werden soll.

Buchta bremst aber auch zu hohe Erwarungen: Das Havelland werde im Sommer immer trocken sein. Ziel sei es aber, die Folgen des Wassernotstands deutlich zu lindern.

2023 hatte die untere Wasserbehörde per Allgemeinverfügung vom 26. Juni bis zum 30. September die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern untersagt.

Zuletzt sah es im Havelland aber anders aus: Infolge der Rekordniederschlagsmengen in den vergangenen Wochen standen Felder und Wiesen unter Wasser. In vielen Orten führte der viele Regen auch zu nassen Kellern wie zum Beispiel in Rathenow und Falkensee.

Der Landkreis und der Nabu arbeiten im Rahmen der Havelrenaturierung bereits seit 2005 zusammen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.03.2024, 17:30 Uhr

Mit Material von Mario Köhne

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