Berliner Erzbischof Koch betont Hoffnung, Bischof Stäblein ruft zu Frieden auf
In ihren Osterpredigten haben die Berliner Bischöfe sich an die Gläubigen gewandt. Der evangelische Bischof Stäblein mahnte Frieden und Versöhnung in "furchtbaren Zeiten" an, der katholische Erzbischof Koch erinnerte an die Hoffnung auf ewiges Leben.
Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch hat in seiner Osterpredigt die Hoffnung von Christinnen und Christen auf ewiges Leben betont. Zu Ostern werde Christus Auferweckung von den Toten gefeiert. Zwar glaubten in Berlin und Brandenburg wohl die meisten Menschen, dass der Tod den Endpunkt des Lebens darstelle. Beim christlichen Glauben gehe es aber nicht um naturwissenschaftliche Fakten, sondern um das Vertrauen auf Gott, sagte der Bischof des Erzbistums Berlin in seiner Osterpredigt.
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Stäblein: Hoffnungsvolle Begebenheiten als Schlüssel
Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein rief in seiner Osterpredigt zu Frieden und Versöhnung auf. Im Berliner Dom erinnerte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Sonntagvormittag an Krieg und Leid in der Welt.
Stäblein sprach von "furchtbaren Zeiten", gewaltvoll und gewalttätig: "Mancher Ortsname reicht und alle Bilder und Gefühle sind da", sagte er unter Anspielung etwa auf das ukrainische Awijiwka bei Donezk, den Überfall der Hamas auf das Supernova-Festival am 7. Oktober oder den Gaza-Streifen.
Der Schlüssel zum Frieden und zum Leben zeige sich aber in hoffnungsvollen Begebenheiten eben dort. Stäblein erinnerte in seiner Predigt etwa an einen getöteten Israeli, dessen Niere jetzt als Organspende einer Araberin aus der Altstadt Jerusalems helfe. Oder an einen versehentlich von Soldaten angeschossenen Palästinenser, dessen Herz jetzt in der Brust eines Israelis schlage: "Berührende Geschichten, Auferstehungsgeschichten, hart auch, natürlich, in beiden steckt Dunkel und Tod, steckt erst Feindschaft, dann Leben." Es gelte, eben solche Geschichten zu entdecken und weiterzuerzählen, mahnte der Berliner Bischof.
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Erzbischof Koch erinnert an von Toten auferweckten Christus
Der katholische Erzbischof hingegen mahnte in seiner Osterpredigt am Ostersonntag, für die meisten Menschen sei das Leben die kurze Phase zwischen ihrer Geburt und ihrem Tod, sagte Koch. Mehr gäbe es für sie nicht. Ob die Botschaft von der Auferstehung und dem Weg ins ewige Leben trage oder trügerisch sei, müsse jeder Mensch für sich beantworten: "Ist der Tod das letzte Ziel des menschlichen Lebens oder gibt es eine Perspektive, die wir Menschen nicht konstruieren können, die uns aber von Gott geschenkt wird?", fragte der Erzbischof.
Christinnen und Christen feierten zu Ostern, dass Christus von den Toten auferweckt wurde. Daraus folgt nach den Worten Kochs auch, "dass wir aus dieser Hoffnung schon hier auf Erden mutig und engagiert leben dürfen im Einsatz für das Leben". Christen trügen daher Hoffnung in sich und handelten "hoffnungsvoll gegen alle oft berechtigten Argumente der Apathie und der Resignation" im eigenen Leben, in der Gesellschaft und auch in der Kirche.