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Quelle: rbb/H.Keßler

Sexismus-Kritik an Werbung für Tierpark

Farbanschlag auf umstrittenes Wandbild in Cottbus

Auf ein Wandbild des Fördervereins des Cottbuser Tierparks haben Unbekannte offenbar in der Nacht von Sonntag zu Montag lila Farbbeutel geworfen.

Das etwa zehn mal fünf Meter große Bild in der Bahnhofstraße in Cottbus wirbt mit einer leicht bekleideten Frau für den Tierpark. Die Darstellung ist umstritten und nicht das erste Mal Ziel eines Farbanschlages.

Wie die Polizeidirektion Süd in Cottbus rbb24 mitteilte, wurde der Farbanschlag am Montagmorgen angezeigt. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen übernommen. Es gehe um den Tatbestand einer Sachbeschädigung.

Die Beseitigung der Farbe werde nach einer ersten Schätzung rund 1.000 Euro betragen, heißt es von der Polizeidirektion in Cottbus.

Sexismus-Vorwürfe gegen die Künstler und den Förderverein

Die Werbung für den Cottbuser Tierpark zeigt eine halb bekleidete junge Frau an einer Wäscheleine. Auf der Leine hängen eine Hose und Streifen eines Tigers, der ebenfalls auf dem Bild zu sehen ist.

Seit Jahren gibt es wegen dieser Darstellung Sexismus-Vorwürfe gegen die Macher des Bildes und den Förderverein des Tierparks.

Für Caroline Kühne, Kunstwissenschaftlerin am Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus, ist die Werbung ein "Paradebeispiel des männlichen heterosexuellen Blicks auf den Frauenkörper und auf die Rolle der Frau".

Sie würde es deshalb sinnvoll finden, das Bild zu ändern. Das zeige, wie sich die Werte in der Gesellschaft verändern würden. "Der Tierpark bietet ganz viele andere schöne Motive. Mir würden gleich zehn andere Ideen einfallen, die wahrscheinlich passender wären", sagt sie.

Auf Anfragen des rbb haben wollten sich in der Vergangenheit weder der Tierpark und sein Förderverein, noch die für das Wandbild verantwortlichen Künstler zu dem Thema äußern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.03.2024, 9:30 Uhr

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