rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Video: rbb24 Abendschau | 28.03.2024 | Antje Tiemeyer | Quelle: picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Zinken

Berliner Zoo

Berliner Pandaweibchen Meng Meng künstlich befruchtet

Beim bundesweit einzigen Pandapärchen, das im Berliner Zoo lebt, ist erneut ein Versuch unternommen worden, Nachwuchs zu bekommen. Dafür wurde eine künstliche Befruchtung bei Pandaweibchen Meng Meng durchgeführt, wie der Berliner Zoo am Mittwoch mitteilte.

"Die Gewissheit über Nachwuchs beim Großen Panda erhält man erst kurz vor der Geburt. In spätestens sechs Monaten werden wir erfahren, ob es geklappt hat", sagte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Angesichts der Seltenheit und Gefährdung dieser Spezies, sei eine erfolgreiche Fortpflanzung besonders wichtig für den Arterhalt.

"Nur wer ein gutes Fettpolster hat, hat genügend Milch"

Zunächst war ein Versuch unternommen worden, das Pandaweibchen Meng Meng und Männchen Jiao Qing zwecks der Paarung natürlich zusammenzuführen. Denn bei Meng Meng "standen in der Nacht von Montag auf Dienstag die Zeichen günstig", erklärte der Zoo. Pandaweibchen sind nämlich nur einmal im Jahr fruchtbar - für 72 Stunden.

Aufgrund ihres "zweideutigen Verhaltens" dem Männchen gegenüber, habe sich das Team schließlich doch gegen eine natürliche Paarung entschieden, um ein mögliches Verletzungsrisiko auszuschließen. Deshalb sei die künstliche Besamung eingeleitet worden - dafür war Meng Meng unter Narkose. Für die Prozedur war unter anderem extra ein Experte aus China angereist.

Quelle: Zoo Berlin

Pandas gehören China

Bereits vor fünf Jahren war es durch eine künstliche Befruchtung gelungen, Nachwuchs zu bekommen. Die beiden Bären Pit und Paule kamen 2019 in Berlin auf die Welt, ihre Eltern - Meng Meng und Jiao Qing - gehören aber weiterhin der Volksrepublik China, sie wurden dem Berliner Zoo nur geliehen. In den Leihbedingungen war vereinbart worden, dass mögliche Babys ebenfalls China gehören und dorthin gebracht werden können. Pit und Paule sind deshalb inzwischen in China.

Tierparkdirektor Knieriem zufolge müssen sich die Bären müssen nun genügend Energiereserven anlegen, damit die Trächtigkeit erfolgreich verlaufen kann. "Nur wer ein gutes Fettpolster hat, hat genügend Milch, um den Nachwuchs zu ernähren."

Chengdu Panda Base

Pit und Paule wohlbehalten in China angekommen

Pandas gelten in freier Wildbahn weiter als "gefährdet"

Der Große Panda, wie die schwarz-weißen Bären heißen, gilt laut dem World Wildlife Fund (WWF) [wwf.de] als vom Aussterben "gefährdet" gemäß der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. In freier Wildbahn in China beispielsweise leben die Tiere oft in zu kleinen Gruppen isoliert voneinander.

Das erschwert es den Bären, sich einander während der nur wenige Tage andauernden Paarungszeit zu finden. Ebenso verringert sich aufgrund von Inzest die genetische Vielfalt der Pandas untereinander und erhöhrt die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten.

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.03.2024, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen