Audio: IT´S FRITZ | 18.04.2024 | Quelle: dpa/Vladimir Menck
Sicherheitsmaßnahmen
Ausweispflicht in Berliner Freibädern gilt auch diesen Sommer
Die Berliner Bäderbetriebe bleiben dabei: Nach den Tumulten des vergangenen Sommers in einzelnen Bädern wird es auch in der kommenden Saison eine Ausweispflicht geben. Auch an der Videoüberwachung wird mancherorts festgehalten.
Vier Berliner Freibäder werden auch in der kommenden Saison stärker geschützt. Bei ihnen handelt es sich um das Prinzenbad in Kreuzberg, die Sommerbäder in Neukölln und Pankow sowie am Insulaner. Das teilte Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) am Mittwoch mit.
An diesen vier Bädern wird es auch weiterhin eine Videoüberwachung, Wachschutz sowie Taschenkontrollen an den Eingängen geben. Außerdem sollen laut Spranger die Zäune erhöht werden, damit sie nicht einfach überwunden werden können.
Erneute Gewalttat in einem Berliner Freibad: Im Prinzenbad wurde ein 32-Jähriger am Sonntagabend von einem 15-Jährigen bewusstlos geschlagen. Das Sommerbad Neukölln öffnete unterdessen nach einwöchiger Pause wieder.
Ausweispflicht bleibt überall bestehen
Auch an einer weiteren Maßnahme wird festgehalten - diese betrifft alle Berliner Freibäder der Bäderbetriebe: Wer sie aufsuchen möchte, muss einen Ausweis mit sich führen und diesen am Einlass vorzeigen. Die Ausweispflicht gelte weiterhin für alle Bäder, wie eine Sprecherin der Bäderbetriebe am Donnerstag dem rbb sagte. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" (€) berichtet.
In den ersten Bädern beginnt Ende April die Sommersaison. In der kommenden Woche werde darüber detailliert informiert, teilte die Sprecherin der Bäderbetriebe dem rbb am Donnerstag mit. Am 6. Mai werde man zudem gemeinsam mit Innensenatorin Spranger ausführlich über das diesjährige Sicherheitskonzept informieren.
Die Berliner Bäderetriebe haben zudem eine Hilferuf-App als Politprojekt für zwei Sommerbäder ausgeschrieben, wie die Sprecherin weiter mitteilte. Nach Informationen der "Berliner Morgenpost" (€) sollen Badegäste mit dieser App in bestimmten Bädern die Wachleute alarmieren können.
Insgesamt werden für die erhöhte Sicherheit in Berliner Freibädern laut Spranger in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro bereitgestellt. Im vergangenen Jahr war nach mehreren Gewaltvorfällen der Wachschutz verstärkt worden.
In der vergangenen Freibadsaison, die mit einigen Krawallen und Räumungen durch die Polizei für Aufsehen sorgte, erteilten die Bäder-Betriebe 153 Hausverbote gegen Besucher. Die Größenordnung entsprach etwa der von früheren Jahren. Straftaten waren aber eher selten der Grund, überwiegend ging es um Verstöße gegen die Hausordnung und kleinere Diebstähle.
Allerdings sind Hausverbote bei großem Andrang an heißen Tagen schwer zu kontrollieren. Ob Ausweiskontrollen etwas gegen aggressive junge Männer nützen, ist auch unklar. Oft wurden harmlose Familien oder Touristen an den Eingängen weggeschickt, weil sie keine Ausweise dabeihatten.
Korrekturhinweis: In einer vorherigen Fassung dieses Beitrags hieß es, die Ausweispflicht gelte nur für vier bestimmte Freibäder. Diese Information war falsch. Die Ausweispflicht gilt in allen Freibädern der Berliner Bäderbetriebe. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 17.04.2024, 18:30 Uhr
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