In Berlin werden immer weniger Kinder geboren. Laut dem Einwohnermelderegister sind im vergangenen Jahr 33.425 Kinder zur Welt gekommen, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Montag mitgeteilt hat. Das sind berlinweit 4.407 Kinder weniger als noch 2022, was einem Rückgang von 11,6 Prozent entspricht.
Damit hält der Trend zu weniger Geburten in der Hauptstadt weiter an. Schon 2022 sank die Zahl der Neugeborenen um 6,3 Prozent.
Von dem Rückgang sind besonders die zuletzt geburtenstarken Bezirke betroffen. In Mitte gingen die Geburten mit 19,0 Prozent am stärksten zurück, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg (-14,8 Prozent) und Pankow mit (-12,6 Prozent). Den geringsten Rückgang hat laut dem Statistikamt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf mit 7,7 Prozent verzeichnet.
Brieselang, Boston oder Bolivien: Die in der Hauptstadt gemeldeten Berlinerinnen und Berliner wurden mehrheitlich nicht in Berlin, sondern anderswo geboren. Wo überall auf der Welt die Geburtsorte der Berliner 2020 waren, zeigt unsere Datenauswertung. Von Götz Gringmuth-Dallmer, Jenny Gebske, Arne Schlüter und Manuel Reich
Mehr Sterbefälle als Geburten
Neben den Geburtenzahlen werden auch die Sterbefälle im Einwohnermelderegister abgebildet. 2023 wurden 37.455 Todesfälle gemeldet. Das waren 1.548 Sterbefälle bzw. 4 Prozent weniger als im Vorjahr. 85 Prozent der Sterbefälle entfielen den Angaben zufolge auf die Altersgruppe der über 65-Jährigen.
Trotz gesunkener Sterbefallzahlen gab es 2023 in Berlin insgesamt ein Geburtendefizit, also einen Sterbeüberschuss. Es starben 4.030 mehr Berliner als geboren wurden. Im Vorjahr lag dieses Defizit bei 1.171 Personen.
Auf die Bezirke übertragen gab es in zentrumsnahen Bezirken wie Friedrichshain-Kreuzberg (+889), Mitte (+843) und in Pankow (+139) wegen einer vergleichsweise jungen Bevölkerung mehr Geburten als Sterbefälle, während die restlichen Bezirke ein Minus verzeichneten. Das höchste Geburtendefizit lag in Tempelhof-Schöneberg (–1.745).
Sendung: rbb24 Inforadio, 22.04.2024, 10:40 Uhr
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