16 Amazon-Transporter in Flammen - Bekennerschreiben aufgetaucht
Auf einem Parkplatz des Online-Händlers Amazon in Berlin-Wittenau standen in der Nacht zum 1. Mai mehrere Fahrzeuge in Flammen. Auf einer linken Online-Plattform tauchte anschließend ein mutmaßliches Bekennerschreiben auf.
Zahlreiche Transporter haben in der Nacht zu Mittwoch auf einem Parkplatz in Berlin-Wittenau gebrannt. Insgesamt 16 Fahrzeuge sind durch Feuer oder Hitze beschädigt worden und nicht mehr fahrtüchtig, wie die Polizei dem rbb mitteilte.
Demnach standen die Lieferwagen in der Thyssenstraße auf dem Gelände des Online-Versandhändlers Amazons. Am frühen Mittwochmorgen sei die Feuerwehr alarmiert worden, sie hätte mit 28 Kräften etwa drei Stunden das Feuer gelöscht.
Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Wie sie am Mittwoch weiter mitteilte, hat der Staatsschutz des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen. Der ist für die Bekämpfung politisch motivierter Kriminalität zuständig. Zu diesem Deliktbereich werden Straftaten gezählt, die auf eine extremistische Tätereinstellung schließen lassen.
Auf der linken Website "Indymedia" tauchte nach dem Brand ein mutmaßliches Bekennerschreiben auf. Darüber berichtete zuerst der "Tagesspiegel" [Bezahlinhalt]. In dem Text beziehen sich die Verfasser auf die Mai-Proteste und verweisen auf die queer-feministische Demonstration in der Nacht zum 1. Mai in Berlin-Friedrichshain. Dem Schreiben zufolge sollen sechs Brandvorrichtungen eingesetzt worden sein, um die Fahrzeuge anzuzünden. Ein Polizeisprecher bestätigte dem rbb, dass der Text bekannt sei, dessen Authentizität werde geprüft, hieß es.
In dem Schreiben finden sich Hinweise auf mögliche weitere Straftaten. Es gebe "unendlich viele Argumente und Möglichkeiten, Konzerne wie Amazon und Tesla anzugreifen" und man freue sich auf "eine spannende Aktionswoche gegen Tesla".
Der US-Elektroautohersteller Tesla hatte im März nach einem Brandanschlag auf einen Strommasten die Produktion in seiner Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) in Brandenburg einige Tage stoppen müssen. Zu der Tat damals hatte sich die linksextremistische "Vulkangruppe" bekannt.