22-Jähriger bei Burg von Vermummtem attackiert - Schädelbruch
Bei einem Osterfeuer in Burg ist es zu einer schweren Körperverletzung gekommen. Ein junger Mann soll eine Schädelfraktur erlitten haben. Der Angriff erfolgte nach Zeugenaussagen aus einer Gruppe von Personen mit Sturmhauben heraus.
Ein 22-Jähriger soll bei Müschen, einem Ortsteil von Burg (Spree-Neiße), von einem Vermummten angegriffen und schwer verletzt worden sein. Das sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Süd am Dienstag.
Demnach ereignete sich der Vorfall an Karfreitagabend bei einer Osterfeuer-Wache. Die Feuerstellen werden traditionell bewacht, wenn die Gefahr besteht, dass die aufgeschichteten Haufen bereits vorher von Personen aus Nachbardörfern angezündet werden.
Zeugen berichten dem rbb von rund 25 Männern, die mit drei Fahrzeugen mit abgeklebten Nummernschildern angekommen seien. Sie hätten noch aus den Autos heraus Böller Richtung Feuerstelle geworfen, heißt es. Beim Aussteigen hätten sich die Männer Sturmmasken übergezogen.
Der 22-Jährige, der zur Müschener Osterwache gehörte, soll auf die Männer zugegangen sein und ohne vorausgegangenen Streit einen Schlag gegen den Kopf bekommen haben, so die Zeugen. Nach Angaben einer Angehörigen, habe der Mann eine Schädelfraktur und soll noch in dieser Woche operiert werden.
Polizei findet Sturmhauben und Baseballschläger
Die Polizei wurde nach Angaben eines Sprechers gegen 1:30 Uhr alarmiert. Sie habe vor Ort Zeugen befragt. "Anhand der guten Beschreibung der Fahrzeuge konnten wir diese später in Vetschau mit 14 Insassen feststellen", so Polizeisprecher Maik Kettlitz. Die Beamten hätten die Personalien der Männer aufgenommen. Es handle sich um Männer aus Cottbus und dem Spree-Neiße-Kreis.
In einem der Fahrzeuge seien Sturmhauben und ein Baseballschläger gefunden worden, "so dass wir davon ausgehen, dass die 14, die wir dort festgestellt haben, auch die 14 sind, die an dem Angriff beteiligt waren", so Kettlitz. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung. Es sollen auch noch weitere Zeugen befragt werden.
Es ist eine Art Tradition, dass benachbarte Dörfer versuchen, die Osterfeuer andere Dörfer anzuzünden. Diese ist laut Maik Kettlitz mehrere Jahrzehnte alt. "Dabei kommt es immer mal wieder zu kleinen Scharmützelchen, so nenne ich es mal, bis hin zu Körperverletzungen." Das sei nicht unüblich, so der Polizeisprecher. "Die Schwere der Verletzung hier ist aber tatsächlich eine Qualität, die wir nicht gutheißen können."