Leider gibt es ein Problem beim Abspielen des Videos.
Einbußen im Vorjahr
Das Baumblütenfest in Werder war in den vergangenen Jahren immer wieder wegen Gewaltausbrüchen und einer großen Zahl an Betrunkenen in den Schlagzeilen. 2023 wurde das Konzept verändert, die Organisation dadurch aber teurer. Nun wird es verkürzt.
Das traditionsreiche Baumblütenfest in Werder (Havel) geht in diesem Jahr mit einer verkürzten Ausgabe des Stadtfestes an den Start. Damit reagiert die Stadt im Landkreis Potsdam-Mittelmark auf finanzielle Einbußen im vergangenen Jahr.
2023 hatte die Veranstaltung eine Neuausrichtung erfahren: Nach Gewaltexzessen in der Vergangenheit sollte es bei dem Fest seriöser zugehen. Laut der Stadt kam es aber auch zu weit höheren Kosten als erwartet.
Das 145. Baumblütenfest wird in diesem Jahr geteilt: Vom 27. April bis 5. Mai öffnen rund 20 Höfe und Gärten in der Innenstadt und auf den Obstplantagen für die Besucher. Vom 3. bis 5. Mai wird dann das Baumblütenfest als "Stadtfest der Werderaner" in der Innenstadt mit mehreren Bühnen veranstaltet - mit drei Tagen weitaus kürzer als in vergangenen Jahren. 500.000 Euro an Haushaltsmitteln sind laut Stadt für das Fest in diesem Jahr vorgesehen.
2023 beklagte die Stadt Werder gestiegene Kosten. "Der Personalmangel im Dienstleistungssektor sorgte bei vielen Anbietern für Schwierigkeiten. Absagen, Vertragsbrüche und Inflation führten zu hohen Defiziten", hieß es anschließend. Auch die Personalkosten für Sicherheits- und Servicekräfte seien stark gestiegen. Die Stadt hatte im November mitgeteilt, dies habe zu einem Defizit von rund einer Million Euro geführt. Die abschließende Zahl liege allerdings noch nicht vor, hieß es nun auf Anfrage.
Allerdings sei die Zahl der Straftaten, wie erhofft, zurückgegangen. Die Stadt wollte mit dem neuen Konzept auch weg von einer Massenveranstaltung.
Mit Blick auf die jetzige Verkürzung der Veranstaltung teilte die Stadt auf ihrer Internetseite mit: "Das Festdefizit soll damit sinken, die Qualität des Festes aber verbessert werden." Der Stadtfest- und Familiencharakter solle gestärkt werden, mehr Bühnen, kulinarische Angebote und Fahrgeschäfte seien geplant. Auf den traditionellen Baumblütenball und den Festumzug will die Stadt nicht verzichten.
Seit 1879 öffnen die Obstbauern der knapp 27.000-Einwohner-Stadt im Frühjahr ihre Plantagen für Besucher. Während die Apfel- oder Kirschbäume blühen, soll gefeiert werden - zum Beispiel mit Obstweinen. In den vergangenen Jahren hatte das bekannte Stadtfest vor den Toren Potsdams mehrere Hunderttausend Menschen angezogen. Allerdings kam es mehrfach zu Gewaltausbrüchen in den vergangenen Jahren, die Polizei berichtete immer wieder von Problemen mit einer großen Zahl von angetrunkenen und aggressiven Besucherinnen und Besuchern.
Sendung: rbb24, 04.04.2024, 13:00 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen