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Video: rbb24 Abendschau | 12.04.20224 | Arndt Breitfeld | Quelle: dpa/Penschek

Fatou wird 67

Ältester Gorilla der Welt feiert im Berliner Zoo Geburtstag

1959 - die ETA wird gegründet, die erste Folge von "Bonanza" wird ausgestrahlt und die Telefonhörerhalterung für die Schulter lässt sich aus den USA importieren. Noch wichtiger aber: In diesem Jahr kommt Gorilladame Fatou nach Berlin.

Sie ist bereits seit 1959 in Berlin: Gorilla-Dame Fatou, das älteste Tier im Berliner Zoo, hat Geburtstag. Im Alter von zwei Jahren kam sie in die Stadt. Sie wird am Samstag offiziell 67 Jahre alt. Bereits am Freitag habe es eine Geburtstagsüberraschung gegeben, teilte der Zoo mit.

Diese Überraschung war "groß und grün", wie Pressesprecherin Svenja Eisenbarth mitteilte. Es handle sich um Salate, Kräuter, Zweige, essbare Blüten und Beeren. Zu viele Früchte durften es aber nicht sein: Fatou müsse sich, genau wie Menschen, bei Süßem zurückhalten, so der Zoo. In ihrem hohen Alter brauche sie sehr weiche Kost, die sie auch ohne Zähne gut kauen könne.

Und da in handelsüblichem Obst viel Fruchtzucker enthalten ist, steht für Gorillas wie Fatou fast ausschließlich Gemüse auf dem Speiseplan. "Wir achten bei unseren Tieren generell sehr auf gute Ernährung, und gerade bei älteren Tieren wie Fatou passen wir Mahlzeiten immer entsprechend an", berichtet Zoo-Tierarzt André Schüle.

67 Jahre - ein weltweit gültiger Altersrekord für Gorillas

Fatou ist nach Angaben des Zoos der älteste Gorilla der Welt. Die Tiere könnten in der Natur bis zu 35 Jahre alt werden, in menschlicher Obhut normalerweise bis zu 50 Jahre. Die Gorilladame gehört zu den wenigen Tieren im Zoo, die noch aus der Wildbahn stammen.

Ihr exaktes Geburtsdatum ist nicht bekannt. "Nachdem ein trinkfester Matrose den kleinen Gorilla als Zahlungsmittel in einer Gastwirtschaft im französischen Marseille einsetzte, kam sie
schließlich über Umwege in den Zoo Berlin", hieß es. Damals wurde Fatou auf zwei Jahre geschätzt. Den Geburtstag richtet der Zoo seit einigen Jahren am 13. April aus.

Gesonderte Gorillaanlage nur für Fatou

Fatou lebt in einer eigenen Gorillaanlage und ist nicht Teil der Gruppe - dies wäre dem Zoo zufolge etwas zu viel Aufregung. Sie habe jederzeit die Möglichkeit, Kontakt zu den fünf anderen Tieren aufzunehmen, ziehe sich jedoch zurück und halte Abstand, teilte die Sprecherin mit.

Dies ermögliche ihr ein ruhiges Leben fernab der Aufregung, die eine Gruppensituation mit sich bringen würde. Die Tierpfleger:innen hätten dabei stets ein wachsames Auge auf die Gorilla-Dame und somit wird auch Fatous Alltag mit Beschäftigungen, wie Futtersuche im Gehege oder Kletterseilen als Fortbewegungshilfen ergänzt.

Im Zoo Berlin leben neben Gorilla-Seniorin Fatou noch Silberrücken Sango (19) sowie die Weibchen Djambala (22), Bibi (27), Mpenzi (38) und Gorilla-Mädchen Tilla (3).

Gorillas sind die schwerste und größte Menschenaffenart. In freier Wildbahn gelten sie als vom Aussterben bedroht.

Die aktuell ältesten Tiere im Zoo Berlin sind:

  1. der Westliche Flachlandgorilla "Fatou", geboren 1957, kam 1959 in den Zoo,
  2. ein weiblicher Rosaflamingo, genannt "Rosa", wurde ebenfalls 1957 geboren
  3. ein weiterer weiblicher Rosaflamingo, kam 1959 in den Zoo
  4. fünf Chileflamingos, die 1962 in den Zoo kamen
  5. Kappengibbon "Kaspar", geboren 1970, kam 1993 in den Zoo
  6. der asiatische Elefant "Drumbo", geboren 1970, kam 1987 in den Zoo

Sendung: rbb 88.8, 12.04.2024, 9 Uhr

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