Holzbalken aus dem Mittelalter
Eine fast 800 Jahre alte Holzkonstruktion sorgt in Prenzlau (Uckermark) für Rätsel: Archäologen sind bei Bauarbeiten auf Fragmente der Erstbebauung der Stadt im 13. Jahrhundert gestoßen, wie der Archäologe Manfred Roeder dem rbb sagte.
"Ich stehe hier vor einem Rätsel", sagte Roeder weiter. Er wisse noch nicht genau, wozu die Holzkonstruktion früher diente. "Es ist eine Rahmenkonstruktion aus Holz, mit zwei Längshölzern parallel zur Straße und zwei quer dazwischen liegenden, die von zwei großen Bohlen überdeckt sind", so der Archäologe. Eine Möglichkeit: Die freigelegten Holzbalken könnten zu einer mittelalterlichen Häuserzeile gehören.
Die Konstruktion sei etwa 800 Jahre alt, ist sich Roeder sicher: "Alle Hölzer, die wir bisher haben, stammen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts." Das entspreche der allerersten Bebauungsphase in Prenzlau nach der Stadtgründung im Jahr 1235.
Aktuell dokumentieren Studierende der BTU Cottbus-Senftenberg und der TU Berlin die Fundstücke. In den kommenden Tagen sollen die Holzbalken komplett freigelegt werden, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Die Ausgrabung ist möglich, weil in Prenzlau das Fernwärmenetz ausgebaut wird. Archäologen gehen von weiteren Funden der mittelalterlichen Stadtbebauung aus.
Sendung: Antenne Brandenburg, 04.04.2024, 10:30 Uhr
Mit Material von Riccardo Wittig
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