DNA-Probe führte zu Verdächtigem
Ende März 2021 wurde eine 50 Jahre alte Kosmetikerin in ihrer Wohnung umgebracht. Neben ihrer Leiche lagen blutbespritzte Kieselsteine. Lange rätselte die Polizei, wer den Mord begangen hat - und wie. Nun wurde ein Verdächtiger festgenommen.
Drei Jahre nach dem Mord an einer Kosmetikerin in Berlin-Charlottenburg ist am Dienstag ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der Mann soll zwischen dem 31. März und dem 1. April 2021 die damals 50-jährige, ihm bekannte Frau in ihrer Wohnung am Kurfürstendamm getötet haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten.
Der 53 Jahre alte Mann wurde demnach am Mittwoch einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend einen Haftbefehl wegen Mordes aus Habgier erlassen hat. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an, hieß es.
Einsatzkräfte der Polizei hatten nach dem Mord an der Kosmetikerin blutbespritzte Kieselsteine neben ihrer Leiche gefunden. Der Täter erbeutete laut Polizeiangaben zudem ein goldfarbenes Handy sowie einen Schlüsselbund mit einem roten, herzförmigen Anhänger. Das Opfer war Inhaberin eines Kosmetik-Studios am Walter-Benjamin-Platz, zu ihren Kundinnen sollen auch Prominente gezählt haben.
Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte 2021 im Rahmen einer Öffentlichkeitsfahndung eine Belohnung in Höhe von bis zu 5.000 Euro für Hinweise ausgesetzt. Mit einem Bild sowie einem Video suchten die Ermittler nach dem möglichen Tatverdächtigen. Das Video stammt aus einer Überwachungskamera auf einem Innenhof des Walter-Benjamin-Platzes. Darauf ist eine Person zu sehen.
Entscheidende Informationen aus der Bevölkerung gab es allerdings nicht, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem rbb nun sagte. Letztlich habe eine DNA-Probe die Ermittler auf die Spur des Verdächtigen geführt.
Zudem war unklar, welche Rolle die Kieselsteine gespielt haben könnten und ob sie in einem Beutel eingesammelt als Tatwaffe infrage kamen.
Wie genau die Frau ermordet wurde, konnte bislang nicht geklärt werden. Zudem haben die Umstände, wie der Tatort vorgefunden wurde, weitere Fragen aufgeworfen. Besorgte Kollegen hatten die Kosmetikerin vermisst und die Feuerwehr alarmiert, nachdem sie nicht zur Arbeit erschienen war. Als die Feuerwehr anrückte, war die Wohnungstür von innen verschlossen - Spuren eines Einbruchs gab es nicht. Um in die Wohnung zu gelangen, stiegen Einsatzkräfte der Feuerwehr auf eine Drehleiter und stiegen durch das Wohnzimmerfenster in die Wohnung im fünften Stock ein.
Im Flur fanden sie die Leiche der Frau auf dem Boden liegend, mit Verletzungen am Kopf. Mit Blut behaftete Kieselsteine lagen einzeln in der Wohnung verteilt. Außerdem wurden mehrere schwarze Latexhandschuhe gwfunden. Zudem wurden die Vitrinen gewaltsam geöffnet und zahlreiche Armbanduhren erbeutet.
Sendung: rbb24 Abendschau, 03.04.2024, 19:30 Uhr
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