Millioneninvestition
Die Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder) hat in der Nacht zu Mittwoch ihre erste neue Straßenbahn in Empfang nehmen dürfen. Doch bis die ersten Fahrgäste einsteigen dürfen, dauert es noch.
In Frankfurt (Oder) ist am Mittwoch die Erneuerung der Straßenbahn-Flotte angelaufen: Gegen 1:40 Uhr in der Nacht wurde die erste neue Straßenbahn angeliefert - per Tieflader. In der Fürstenwalder Poststraße kam das 40 Tonnen schwere Fahrzeug auf das Gleisbett. Doch bis die ersten Fahrgäste einsteigen dürfen, wird es noch dauern, wie es von der Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (SVF) heißt.
"Es wird leider noch ein paar Wochen und Monate in Anspruch nehmen", sagte SVF-Geschäftsführer Christian Kuke. Der Grund: Die neuen Fahrzeuge müssen nun einen sogenannten Zulassungsprozess durchlaufen, wie er weiter ausführt: "Wenn nichts Wesentliches schief geht, sollten wir im vierten Quartal im Fahrgastbetrieb sein."
Zunächst müsse der Betrieb erst einmal ausprobiert werden, so Kuke weiter. Demnach müsse die Software der neuen Bahn weiterentwickelt werden und daraufhin Testfahrten erfolgen. "Das heißt, wir müssen sehen, dass das Fahrzeug überall durchs Netz passt - also nirgendwo aneckt, nirgendwo hängen bleibt", so der Geschäftsführer. Auch Beschleunigung und Bremsen mit unterschiedlichen Beladungen müssen demnach von der SVF nachgewiesen werden. Immerhin sei die neue Straßenbahn ein Weltneuheit: "So ein Fahrzeug wird ja mehr oder weniger trotz aller Bemühungen immer als Prototyp gebaut. Das heißt, das Fahrzeug gibt es genau in dieser Form noch nirgendwo anders", sagte Kuke.
Gebaut werden die neuen Bahnen des Typs "ForCity Plus 46T" von Skoda im tschechischen Pilsen. Dort hatten sich einige Mitarbeiter der SVF bereits schulen lassen, wie Pressesprecher Ken Wegener erklärt: "Wir sind zusammen mit fünf weiteren Kollegen nach Pilsen gefahren für zwei Tage und hatten da diese Multiplikatorenschulung, wo sozusagen Mitarbeitende von Skoda uns gezeigt haben, was technisch hinter diesem Fahrzeug steckt und wie man dieses Fahrzeug entsprechend auch steuern kann."
Immerhin handele es sich bei den Fahrzeugen um den modernsten Stand der Technik, erkärte Wegener. "Also es ist schon ein Quantensprung. Es sind Fahrzeuge der neusten Generation. Das ist wie gesagt eine ganz schöne Verbesserung zum Vorgängerfahrzeug beziehunmgsweise zu dem älteren Fahrzeug, was jetzt sozusagen dadurch abgelöst wird. Es ist also definitiv Vorfreude auf den Neuwagen."
Insgesamt zwölf neue Straßenbahnen soll Frankfurt in diesem Jahr erhalten - für rund 2,6 Millionen Euro pro Tram. Dafür aber barrierefrei, klimatisiert und sicher, freut sich bereits Oberbürgermeister René Wilke (Linke): "Die Straßenbahn ist ein hoch ökologisches, hoch effizientes Verkehrsmittel." Zudem genieße es hohes Vertrauen, so Wilke weiter: "Wenn man das Verkehrsverhalten der Bürgerinnen und Bürger beobachtet, dann ist das auch oft so, dass die Straßenbahn dem Bus zum Beispiel vorgezogen wird." Auch deswegen gehöre das Verkehrsmittel fest zu Frankfurt, betont der Oberbürgermeister.
Sendung: Antenne Brandenburg, 10.04.2024, 14:10 Uhr
Mit Material von Tino Schöning
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