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Audio: rbb24 Radio Fritz | 03.04.2024 | Nothnagel, Britta | Quelle: dpa/Schutt

Hemmschwelle sinkt

Ostdeutsche Schülerräte warnen vor Rechtsextremismus an Schulen

Die Schülervertretungen der ostdeutschen Bundesländer haben zunehmenden Rechtsextremismus an Schulen beklagt und ein entschiedenes Gegensteuern gefordert.

"Völkische Narrative, antisemitische Verschwörungstheorien und extremistisches Gedankengut treten auch im Raum Schule immer häufiger zutage und treffen dabei auf eine Schulgemeinschaft, die personell, materiell und vom Wissen her schlecht vorbereitet ist", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Landesschülerräte in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Oberschule in Cottbus

Ministerium stuft mutmaßliche Lehrer-Übergriffe als ausländerfeindlich ein

Ein Lehrer soll an einer Oberschule in Cottbus einen jungen Syrier und einen Tschetschenen verletzt haben. Das Innenministerium zählt die Vorfälle nun in einer Statistik zu den ausländerfeindlichen Taten. Von Sebastian Schiller und Jo Goll

Hemmschwelle sinkt

Hakenkreuze und andere verfassungsfeindliche Symbole oder offen gezeigte Hitlergrüße seien mancherorts im Schulumfeld keine Randphänomene mehr. Die Hemmschwelle sinke an vielen Stellen und die Bereitschaft, verfassungsfeindliche Aussagen als legitime Meinungsäußerung einzustufen, wachse.

Hinzu komme moderner Rechtsextremismus in meist verschleierten Formen. "Besonders im digitalen Raum beeinflussen Algorithmen, teils durch KI (künstliche Intelligenz) generierte Fake News und breit gefächerte Propaganda immer stärker die Meinungsbildung der Gesellschaft", so die Schülervertretungen. Besonders junge Menschen seien dafür anfällig, sich über das Netz zu radikalisieren.

Fortbildungen für Lehrkräfte wichtig

Die Schülerinnen und Schüler regen unter anderem eine Stärkung des Geschichts-, Politik- oder Sozialkundeunterrichts an, um mehr Wissen über die historischen Hintergründe und aktuelle Bedrohungen für die Demokratie durch Rechtsextremismus zu vermitteln. Nötig sei zudem, an Schulen den Umgang mit digitalen Medien zu lehren. Im Unterricht müssten fächerübergreifend demokratischer Streit, fundierte politische Urteils- und Meinungsbildung sowie ein wertschätzendes Miteinander erlernt werden. Wichtig seien auch Fortbildungen für Lehrkräfte.

Sendung: rbb24 Radio Fritz, 03.04.2024, 12:30 Uhr


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