Schleusen-Neubau
Die neu gebaute Schleuse Kanneburg bei Templin (Uckermark) ist am Freitag offiziell in den vollautomatischen Betrieb gegangen. Die Stadt Templin feierte die Eröffnung mit einer gemeinsamen Bootsfahrt von Politikern und beteiligten Unternehmen. Im vergangenen Oktober lief bereits der Probebetrieb zwei Wochen lang.
Templin hatte wegen fehlender Kapazitäten beim Bund vor sechs Jahren die Planung und Bauausführung selbst übernommen - ein Novum. Der Bund finanzierte das 15 Millionen Euro teure Bauvorhaben und bleibt Eigentümer. An derselben Stelle stand eine alte Schleuse, die im 18. Jahrhundert gebaut wurde und im Jahr 2017 aufgrund irreparabler Schäden gesperrt werden musste. Im Jahr 2018 wurde das Neubauvorhaben beschlossen.
"Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass eine Kommune eine Schleuse in einer Bundeswasserstraße baut. Viele waren am Anfang skeptisch" sagte Templins Bürgermeister Detlef Tabbert (Linke) dem rbb. Das Ergebnis zeige aber, dass Kommunnen, die sich eine Zusammenarbeit mit dem Bund trauen, erfolgreich sein können. Das 15-Millionen-Projekt sei fast in der geplanten Zeit gebaut worden. "Wenn man etwas erreichen will, dann ist es auch möglich Infrastruktur zu bauen."
Durch die Sperrung waren bisher die Seen nordöstlich der Kannenburger Schleuse jahrelang abgehängt von den Wasserwegen nach Berlin und der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Kannenburger Schleuse verbindet die Templiner Gewässer mit der Havel.
Rund 7.000 bis 9.000 Sportboote sollen nach Schätzung von Bürgermeister Tabbert jährlich die Schleuse passieren. Im kommenden Mai soll außerdem der Templiner Stadthafen fertig werden, wo dann auch Charterboote angeboten werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.04.2024, 16:20 Uhr
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