Staatsschutz hat Ermittlungen nach Angriff auf Restaurant in Hoppegarten übernommen
Unbekannte haben in Hoppegarten ein Lokal beschädigt und Buttersäure vergossen. Das Restaurant war zuletzt Treffpunkt von Rechten bei einer "Alternativen Buchmesse". Jetzt prüft der Staatsschutz einen Zusammenhang.
Nach einer Attacke auf ein Lokal in Hoppegarten im Kreis Märkisch-Oderland hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. "Die Gaststätte ist dafür bekannt, dass dort auch politische Veranstaltungen stattfinden", sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Ost am Dienstag. Nun werde geprüft, "ob das eine mit dem anderen zusammenhängt". Das Restaurant war unter anderem vor Kurzem Treffpunkt einer rechten Buchmesse.
Beim Brand in einem Wohnheim für Studierende in Berlin-Fennpfuhl ist ein Apartment ausgebrannt. Das Feuer wurde durch den defekten Akku eines E-Bikes ausgelöst.
Nachbarn berichten zudem, dass es bereits seit drei Jahren aufgrund der AfD-Treffen wiederholt zu Vorfällen gekommen sei. Das bestätigte auch der Polizeisprecher. "Zuletzt hatten wir im März dieses Jahres eine ähnliche Situation. Da ist ebenfalls eine Fensterscheibe eingeschlagen worden. Dann ist Pyrotechnik in den Innenraum geworfen worden. Und in den zurückliegenden Jahren hatten wir auch schon Farbschmierereien an der Örtlichkeit."
Feuerwehr improvisiert bei Großeinsatz
Nach Angaben der Polizei hatten zwei Beamte während ihrer Streife in der Nacht zum Dienstag gegen 3.30 Uhr eine eingeschlagene Fensterscheibe an dem Lokal bemerkt. Im Innenraum fanden sie Farbschmierereien an Wänden und Teilen des Mobiliars. Wegen einer "übelriechenden Flüssigkeit" wurde die Feuerwehr alarmiert. Diese war nach eigenen Angaben mit rund 20 Fahrzeugen und 70 Kräften im Einsatz.
Laut Feuerwehr handelte es sich bei der Flüssigkeit um Buttersäure. Einsatzkräfte mussten deshalb zu einer nahegelegenen Tankstelle, um Brennspiritus und Cola zu besorgen. Mit zehn Litern des Gebräus konnte die Buttersäure dann neutralisiert werden, wie es vom Einsatzleiter gegenüber dem rbb hieß.
Lokal in Hoppegarten | Quelle: Sabine Tzitschke/rbb
Gastraum wohl für Wochen nicht nutzbar
Angerührt mit schwarzer Farbe hatte sich die stinkenden Flüssigkeit überall im Gastraum verteilt gefunden, wie es von der Polizei hieß. "Nach derzeitigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass durch die eingeschlagene Fensterscheibe ein Gegenstand hineingeworfen worden sein könnte, der dann kaputt ging und die Farbe im Innenraum verteilt hat." Der Gastraum sei wohl über die kommenden Wochen nicht nutzbar. In den Mittagsstunden wurde durch einen Tischler zumindest die Küche vom Rest des Lokals abgetrennt.
Zur Schadenshöhe lagen zunächst keine Angaben vor. Die Pächterin der Gaststätte wollte am Dienstag auf Anfrage weder dazu Angaben machen, noch sich generell äußern.
Nach Angaben der Polizei klagten die beiden Streifenbeamten später über Kopfschmerzen und wurden behandelt. Nach rbb-Informationen hat die Kriminaltechnik die Spurensuche in dem Lokal in der Mahlsdorfer Straße im Ortsteil Hönow inzwischen beendet.