rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: rbb24 Inforadio | 20.05.2024 | Andreas Marschner | Quelle: imago images/countrypixel

Roggen, Weizen, Birken

Berliner mit Gräserallergie müssen mit hoher Belastung rechnen

Wegen frühsommerlicher Temperaturen und trockener Luft herrschen in Berlin derzeit gute Pollenflugbedingungen - zum Leidwesen von Allergikern. Vor allem Menschen mit einer Gräserpollenallergie bekämen das derzeit zu spüren, sagte Matthias Werchan von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) der Deutschen Presse-Agentur.

"Die belastungsintensivste Zeit hat jetzt gerade begonnen, wird aber noch intensiver über die nächsten zwei, drei, vier Wochen", sagte der Landschaftsökologe der Deutschen Presse-Agentur, vorausgesetzt es bleibe trocken.

Interview | Expertin für Allergiediagnostik

Darum entwickeln Berliner wahrscheinlicher Allergien als Brandenburger

Noch sind die Pollenallergiker weitgehend verschont geblieben. Liegt am Wetter, wie Allergie-Expertin Anna Klaus sagt. Sie erzählt außerdem, warum Berliner stärker betroffen sind als Brandenburger. Und warum es in der DDR weniger Betroffene gab.

Roggen und Weizen blühen derzeit

"Auch ins Stadtzentrum werden bei Wind viele Pollen aus dem Umland eingetragen und verteilen sich gut", so Werchan weiter. Allergiker müssten daher im gesamten Stadtgebiet mit Symptomen rechnen. Bei einem Ausflug ins Grüne sei die Pollenkonzentration tendenziell höher, erklärte Werchan. In Brandenburg blühten derzeit Roggen und Weizen, das dürften auch Allergiker zu spüren bekommen, die am Rande Berlins wohnten.

Saison startet früher als gewöhnlich

Dem Experten zufolge startete die Gräserpollensaison dieses Jahr ziemlich früh. Auch die Birkenpollensaison habe sehr früh begonnen und sei sehr intensiv gewesen. Fachleute beobachten, dass sich die Pollenflugzeiten wegen des Klimawandels verlängern. Mittlerweile überschneiden sich beinahe die Zeiten, in denen die letzten Pollen der Vorsaison verschwinden und die ersten der neuen Saison auftauchen. Dadurch leiden Allergiker mehr.

Menschen mit starken Symptomen rät Werchan bei hoher Pollenbelastung lieber drinnenzubleiben. Draußen würde es helfen, Maske und Sonnenbrille zu tragen. Auch Medikamente oder eine Allergen-Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, könnten helfen. Auf der Website des PID könnten sich Betroffene über die aktuelle Pollenflugvorhersage für Deutschland, aber auch speziell für Berlin informieren [www.pollenstiftung.de] . Die Wissenschaftler betreiben eine Pollenflugfalle in der Innenstadt, um Pollenkonzentrationen in der Luft zu untersuchen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.05.2024, 10:00 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen