Berlin-Grunewald
Linke Aktivisten sind zum 1. Mai bei einer satirischen Protestaktion durch den Berliner Südwesten gezogen. Das Villenviertel in Berlin-Grunewald ist dabei aber nicht wie angekündigt eingezäunt worden.
Mehrere Tausend Menschen sind am Mittwoch zur satirischen Demonstration "Razzia im Villenviertel" in den Berliner Grunewald gekommen. Die Polizei sprach von 4.000 Teilnehmern und einer ausgelassenen Stimmung. Zwischenfälle wurden zunächst nicht bekannt. Gegen 17 Uhr endete die Veranstaltung.
In diesem Jahr hatten die Veranstalter eine Satire-Aktion angekündigt: Analog zu den Einzäunungsplänen für den Görlitzer Park kündigten sie an, das Villenviertel Grunewald einzäunen zu wollen. Geplant sei eine Razzia mit "Spezial-Enteignungskräften (SEK)" in Grunewald und ein Schlag gegen die "kapitalextremistische Szene", teilte die Initiative "MyGruni" vorab mit. Das fand aber nicht statt. Laut rbb-Reportern handelte es sich bei der Ankündigung um einen PR-Gag.
Zwei Fahrrad-Demos waren als Zubringer vor der Max-Schmeling-Halle mit etwa 2.200 Teilnehmern und in der Behaimstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf mit laut Polizei rund 70 Demonstranten gestartet.
Die Demonstration im Grunewald zieht seit einigen Jahren immer mehr Leute an. Die linken Organisatoren prangern den aus ihrer Sicht zu großen Reichtum einiger Mitbürger an. "Die üble Gegend im Berliner Südwesten bietet seit jeher der kapitalextremistischen Szene Unterschlupf", hieß es in dem ironischen Demonstrationsaufruf.
"Expertinnen der Spezial-Enteignungs-Kräfte (S.E.K.) Grunewald vermuten hier ein diskret agierendes Netzwerk von radikalen Kapitalistinnen, die im großen Stil Finanzströme von Unten nach Oben organisieren." Interaktionen zwischen Demonstrierenden und Anwohnern, wie es sie in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben hatte, sind dabei in diesem Jahr laut einem rbb-Reporter vor Ort größtenteils ausgeblieben.
Sendung: rbb24 Social Live, 01.05.2024, 20:15 Uhr
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