Senatssitzung mit evangelischer Kirche
An Berlins Schulen soll nun doch schon in gut zwei Jahren verpflichtender Religionsunterricht eingeführt werden. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Dienstag nach einer gemeinsamen Sitzung des Senats mit der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) an. "Wir schaffen jetzt Rechtssicherheit für den Religionsunterricht und implementieren das Fach in die Lehrpläne."
Gemeinsames Ziel sei, den Religionsunterricht noch in dieser Legislaturperiode bis 2026 als Wahlpflichtfach einzuführen. Dazu werde mit dem neuen Schulgesetz jetzt Rechtssicherheit geschaffen und Lehrpläne würden erarbeitet. Um das nötige Personal zu bekommen, sei eine enge Zusammenarbeit mit den Kirchen geplant.
Vor einem Monat hatte Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) gesagt, dass aus ihrer Sicht das Ziel 2026 nicht zu schaffen sei. Die Zeit von etwa drei Jahren reiche nicht aus, um ein Wahlpflichtfach Weltanschauungen/Religionen zu entwickeln und einzuführen, sagte sie. So müssten etwa ein Rahmenlehrplan erarbeitet, rechtliche Fragen geklärt und Personal ausgebildet werden.
Bischof Christian Stäblein erklärte, die Kirche sei dem Senat sehr dankbar, dass er "mit in die Verantwortung geht, und wir es als gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe ansehen, diese Form der gesellschaftliche Auseinandersetzung und Bildung zu fördern." Es sei wichtig, dass Religionsunterricht im öffentlichen Bereich und an den Schulen stattfinde.
Oft werde die Religion genommen, um über Spaltungen zu sprechen, sagte Wegner: "Religion ist aber nichts, was spaltet, sondern etwas, was verbindet." Der Religionsunterricht sollte seines Erachtens jungen Menschen zeigen, dass es unterschiedliche Glaubensrichtungen gibt: "Das ist eine Riesenchance gerade in einer vielfältigen Stadt wie Berlin."
Sendung: rbb 88.8, 07.05.2024, 17:30 Uhr
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