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Audio: rbb24 Inforadio | 30.05.2024 | Ricardo Westphal | Quelle: Paul Zinken/ dpa

Berlin-Kreuzberg

Erneut Vorfälle bei pro-palästinensischer Demo - acht Polizisten verletzt

Rund 4.700 Menschen haben am Mittwochabend an einer pro-palästinensischen Kundgebung in Berlin-Kreuzberg und Neukölln teilgenommen.

Wie ein Sprecher der Berliner Polizei dem rbb sagte, fiel die Demo damit weit größer aus als erwartet. Angemeldet waren nur 1.000 Teilnehmer.

"Solidarität mit Palästina"-Demo

Ein unruhiger Abend in Neukölln

Sie beginnt friedlich, eskaliert dann aber zunehmend: Eine Kundgebung zum Gaza-Krieg endet mit Steinwürfen und brennenden Müllcontainern. Es gibt Festnahmen, Anzeigen und ein Video, das ein gewaltsames Vorgehen der Polizei zeigt. Von Hasan Gökkaya

Zusammenstöße am Kottbuser Tor

Die Versammlung habe zunächst friedlich begonnen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Am Kottbusser Tor sei es dann jedoch zu mehreren Zwischenfällen gekommen: Zunächst habe eine Protestierende eine verbotene israel-feindliche Parole gerufen, woraufhin die Polizei die Frau zur Identitätsprüfung vorübergehend festgenommen habe. Daraufhin habe es polizeifeindliche Parolen aus der Menge heraus gegeben, zudem seien Polizeikräfte mit Flaschen beworfen und von einer Demonstrantin angegriffen worden. Ein Polizist sei dabei an der Hand verletzt worden und habe seinen Dienst abbrechen müssen.

Aus einem Mehrfamilienhaus an der Kottbusser Straße seien die Einsatzkräfte mit einer unbekannten Flüssigkeit begossen und mit Eiern beworfen worden. Im weiteren Verlauf des Protestzugs seien per Lautsprecher erneut verbotene, das Existenzrechts Israels negierende Parolen ausgerufen worden.

Bei Festnahmen von zwei Personen nach "besonders schwerem Landfriedensbruch" sei eine der beiden kollabiert und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Gaza-Krieg

TU-Präsidentin Rauch bittet um Entschuldigung - CDU fordert Rücktritt

Die TU-Präsidentin Rauch bittet öffentlich um Entschuldigung: Sie habe Postings bei "X" gelikt, von deren antisemitischen Inhalten sie sich nun klar distanziere. Die Berliner CDU-Generalsekretärin Klein fordert Rauchs Rücktritt.

Tumulte auch nach Ende der Veranstaltung

Gegen 20:45 Uhr habe der Protestzug sein Ziel, den Hermannplatz, erreicht. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich 4.500 Teilnehmende angeschlossen. Gegen 22:10 Uhr sei die Versammlung dann von den Veranstaltern für beendet erklärt worden.

Insgesamt seien 14 Freiheitsbeschränkungen (sechs Frauen und acht Männer) durchgeführt und 19 Strafermittlungsverfahren eingeleitet worden, unter anderem wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruches, des tätlichen Angriffes und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Nach dem Ende der Protestveranstaltung wurde laut Polizei am Herrmannplatz und auf der Sonnenallee Pyrotechnik abgebrannt. Dutzende Personen hätten sich dort erneut versammelt und fremdenfeindliche Ausrufe getätigt. Später seien zwischen Reuterstraße und Fuldastraße Müllcontainer und Autoreifen in Brand gesetzt worden.

Im Nachgang des Protestzuges seien acht Freiheitsbeschränkungen durchgeführt worden. Insgesamt wurden bei dem Einsatz am Mittwochabend acht Polizisten verletzt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.05.2024, 07:00 Uhr

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