"Alleinrennen" in Berlin
Bei einem schweren Unfall unweit der Berliner Gedächtniskirche ist in der Nacht eine Frau ums Leben gekommen. Drei Personen wurden schwer verletzt. Die Polizei spricht von einem "Alleinrennen".
Zu einem schweren Unfall mit einer Toten und drei Schwerverletzten ist es am frühen Mittwochmorgen in Berlin-Charlottenburg gekommen.
Laut Polizei soll das Auto der Marke BMW mit hoher Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. In Höhe Marburger Straße soll der Wagen dann zunächst ins Schlingern geraten sein, kam dann nach links von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Betoneinfassung auf dem Mittelstreifen. Anschließend drehte sich der BMW um 180 Grad, kam zum Stehen und geriet in Brand.
Eine Frau starb noch am Unfallort. Drei weitere Insassen - zwei Männer und eine Frau - wurden schwer verletzt. Zwei von ihnen schweben in Lebensgefahr. Demnach konnte sich einer der Schwerverletzten aus dem brennenden Auto retten, zwei waren im Unfallfahrzeug eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Sie kamen in Spezialkliniken.
Das Alter und die Identität der toten Frau sind weiterhin unklar. Jene Frau, die überlebte, ist laut Polizei 20 Jahre, die beiden Männer 25 und 27 Jahre alt.
Die Polizei sprach von einem "Alleinrennen", das zu dem Unfall führt. Das Strafgesetzbuch bezeichnet mit diesem Begriff einen Raser, der sich "mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen". Kommen bei einem Alleinrennen Menschen zu Tode, droht dem Verursacher oder Verursacherin eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren [gesetze-im-internet.de].
Laut Polizei ist der Wagen offenbar aufgrund der hohen Geschwindigkeit außer Kontrolle geraten. Der Unfall ereignete sich demnach gegen 1:45 Uhr in der Nacht. Am Morgen nach dem Unfall berichtete die Polizei zunächst von einem "Fahrer", auf rbb-Anfrage hieß es jedoch später, dass noch nicht ermittelt worden sei, wer am Steuer des Unfallwagens saß. Dies müsse erst ermittelt werden, so eine Polizeisprecherin.
Bereits vor dem Eintreffen der Rettungskräfte versuchten Zeugen als Ersthelfer, den Verunglückten zu helfen und sie aus dem brennenden Fahrzeug zu ziehen. Fünf der Ersthelfer erlitten leichte Verletzungen, teilte die Feuerwehr mit. Zwei Polizisten kamen zudem mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus. Alleine die Feuerwehr war mit 60 Kräften im Einsatz.
Die Polizei hat den Unfallort vermessen und mit einer Drohne Aufnahmen aus der Luft gemacht.
Um den Kurfürstendamm herum gab es wiederholt illegale Rennen: Im Februar 2016 kam es dabei zu einem Zusammenstoß mit einem Jeep, für den die Ampel auf Grün stand. Der Wagen wurde 70 Meter weit geschleudert. Der 69 Jahre alte Fahrer starb noch in seinem Auto. Einer der sogenannten Ku'damm-Raser wurde wegen Mordes verurteilt.
Sendung: rbb24 Abendschau, 29.05.2024, 19.30 Uhr
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