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Audio: Antenne Brandenburg | 17.05.2024 | Arne Sprung | Quelle: Gemeinde Stahnsdorf

Stahnsdorf

Gereinigtes Abwasser als Energiequelle

Die neue Lindenhof-Grundschule in Stahnsdorf soll emissionsfrei beheizt werden. Die nötige Energie dafür wird aus gereinigtem Abwasser gewonnen. Das Vorgehen soll sich auch positiv auf den Teltowkanal auswirken.

Die Schülerinnen und Schüler der neuen Lindenhof-Grundschule in Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) sollen es im Herbst und vor allem im Winter schön warm haben. Dafür wurde am Donnerstag ein umweltfreundliches und emissionsfreies Heizsystem in Betrieb genommen: Der Schulneubau sowie die Turnhalle in der Mühlenstraße werden künftig mit der Wärme des gereinigten Abwassers beheizt, das die Berliner Wasserbetriebe vom Klärwerk in Stahnsdorf in den Teltowkanal leiten.

Zwei Ableitungskanäle führen in direkter Nähe an dem Schulneubau vorbei und werden für die Heizenergiegewinnung genutzt.

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Abwasser hat annähernd konstante Temperatur

Das gereinigte Abwasser hat aufgrund der biologischen Prozesse innerhalb des Klärwerks eine annähernd konstante Temperatur - diese beträgt im Mittel etwa 17 Grad Celsius und fällt selbst im Winter nicht unter 12 Grad. Das Abwasser hat damit nach Angaben der Gemeinde ein erhebliches Potenzial an Wärmeenergie. Und dieses wird per Wärmetauscher gewonnen und als Heizwärme für die Schule genutzt.

"Wir sind stolz darauf, mit Unterstützung der Berliner Wasserbetriebe eine fossilfreie Beheizung unserer vierzügigen Schule anbieten zu können", sagte Bürgermeister Bernd Albers am Donnerstag im Rahmen der Inbetriebnahme der Anlage. Der ökologische Fußabdruck eines solchen Schulneubaus werde dadurch erheblich verringert, hieß es weiter.

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Stahnsdorf investiert 1,7 Millionen Euro

"Zur Beheizung wird keine Wärmeenergie aus fossilen Brennstoffen benötigt, sodass ein direkter Ausstoß von Kohlendioxid bei der Beheizung der Neubauschule entfällt", teilte die Gemeinde weiter mit. Außerdem führe der Entzug von Wärme aus dem Strom des gereinigten Abwassers zu einer Temperatursenkung des Abwassers. Dadurch werde weniger warmes Wasser in den Teltowkanal eingeleitet.

Das wirkt sich nach Angaben der Gemeinde "positiv auf die dortige Flora und Fauna" aus.

Die Gemeinde Stahnsdorf hat in das Pilotprojekt gut 1,7 Millionen Euro investiert. Die reine Bauzeit des Nahwärmenetzes betrug viereinhalb Monate. Bereits im Oktober 2020 wurde eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.05.2024, 5:30 Uhr

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