rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: Antenne Brandenburg | 05.06.24 | Oda Tischewski | Quelle: dpa/Mascha Brichta

Sommerferien 2024

Kinder brauchen für Reisen reguläre Reisepässe - auch in der EU

Seit Anfang des Jahres stellen Ämter keine Kinderreisepässe mehr aus. Kinder im Urlaub brauchen jetzt einen regulären Reisepass. Wer dafür vor dem Sommer noch einen Termin braucht, muss sich beeilen.

Seit Anfang des Jahres werden in Deutschland keine Kinderreisepässe mehr ausgestellt, verlängert oder aktualisiert [bmi.bund.de, externer Link]. Zuvor hatten sich immer mehr Länder geweigert, das recht simple Dokument bei der Einreise anzuerkennen, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Der Kinderreisepass hat zum Beispiel keinen Chip - ein regulärer Reisepass schon.

Kinder brauchen daher jetzt einen gültigen Reisepass - ab 0 Jahren. Für Reisen innerhalb der EU und einigen weiteren Ländern wie Norwegen, Island, die Schweiz, Liechtenstein und die Türkei reichen auch ein Personalausweis.

Diesen bekommen auch Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren [personalausweisportal.de, externer Link] ausgestellt. Zur Beantragung müssen der oder die erziehungsberechtigte Person sowie das Kind anwesend sein.

Ein anderes Ausweisdokument, das dem Personalausweis entspricht, gibt es für Kinder laut Ministerium nicht. Bereits ausgestellte Kinderreisepässe können demnach noch bis zum Ende ihrer Gültigkeit genutzt werden.

Auf der Webseite des Auswärtigen Amtes [auswaertiges-amt.de] kann über eine Suchmaske nach den Einreisemöglichkeiten mit einem Kinderpass gezielt gesucht werden. Dazu das Reiseland in die Suchmaske eingeben - im Bereich "Einreise und Zoll" sind alle möglichen Dokumente und Formalitäten zur Einreise gelistet.

Diese neuen Regeln gelten bei Ausweisdokumenten für Kinder unter 18 Jahren:

Kann ich im Sommer 2024 noch den Kinderreisepass nutzen?

Digitalisierung

Für Pässe und Personalausweise soll künftig Digitalbild reichen

Personalausweis und Reisepass für Kinder günstiger

Der reguläre Reisepass kostet für Personen unter 24 Jahren 37,50 Euro und sollte innerhalb von sechs bis sieben Wochen vorliegen. Vorausgesetzt man bekommt einen Termin - und das könnte bei den Bürgerämtern in Berlin vor den Sommerferien, die Mitte Juli beginnen, schwierig werden.

Auf dem Service-Portal der Berliner Bürgerämter [service.berlin.de] wird empfohlen, die Terminsuche regelmäßig zu wiederholen. Die Bürgerämter würden vor allem vormittags ihre Termine freischalten. Durch Absagen und Änderungen ändert sich demnach im Laufe des gesamten Tages immer mal wieder das Angebot. Wer online keinen Termin bekommt, kann laut Service-Portal auch am Standort der Wahl vorbeigehen und persönlich einen Termin erfragen. Auch in Potsdam sind im Juni keine Termine mehr zu bekommen.

Wer erst sehr kurz vor der Abreise in den Urlaub einen Termin bekommt, der kann als U24 für 69,50 Euro noch einen Express-Pass beantragen. Dieser sollte immerhin innerhalb von drei bis vier Werktagen fertig sein.

Wesentlich günstiger ist ein vorläufiger Pass für 26 Euro. Der kann vom Amt sofort ausgestellt werden, gilt dann allerdings nur für maximal ein Jahr und wird unter Umständen nur erteilt, wenn ein Grund nachgewiesen wird, wie etwa durch Flugtickets für Jugendliche. Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass es einige wenige Reiseländer gibt, die den vorläufigen Reisepass nicht immer oder unregelmäßig anerkennen [auswaertiges-amt.de].

Reisepass für Kinder: biometrisches Foto, teilweise Fingerabdrücke

Wer schon einen Pass hat, sollte vor dem Aufbruch zur Sicherheit noch einmal reinschauen: Bei der Einreise wird nämlich meist verlangt, dass das Dokument noch mindestens sechs Monate gültig ist. Ein Reisepass eines Menschen über 24 Jahre ist zehn Jahre gültig, für die jüngeren sechs Jahre.

Sollte sich das Gesicht des Kindes innerhalb kurzer Zeit stark verändert haben, kann der Pass schon vor Ablauf des Verfallsdatums für ungültig erklärt werden und muss dann mit einem neuen Bild aktualisiert werden. Für den Antrag eines Reisepasses wird laut den Angaben des Innenministeriums auch von Kindern bereits ein biometrisches Passbild gefordert. Für Kinder unter zehn Jahren sind die Regeln demnach allerdings weniger streng, bis fünf Jahre wird den Angaben zufolge die Biometrietauglichkeit überhaupt nicht geprüft.

Kinder ab sechs Jahren müssen für einen Reisepass einen Fingerabdruck abgeben, der wird in dem Chip des Passes gespeichert. Jüngere Kinder geben keinen Fingerabdruck ab.

Service

Hinweis der Redaktion: Zuvor hatten wir geschrieben, dass Kinder "künftig" Reisepässe bräuchten. Die Regelung gilt jedoch schon seit dem 1. Januar 2024. Ebenso können Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren bereits einen Personalausweis beantragen. Wir haben unsere Berichterstattung dahingehend korrigiert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.06.2024, 18:10 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen