Veraltete und fehlende Technik
Für den Katastrophenfall ist Berlin nicht wirklich gut aufgestellt - das zeigen neue Angaben der Senatsinnenverwaltung. Demnach ist ein großer Teil der Rettungsfahrzeuge in die Jahre gekommen.
Insgesamt 49 von 260 Fahrzeugen im Berliner Katastrophenschutz sind nicht einsatzbereit - also knapp ein Fünftel der Flotte. Das geht aus einer 30-seitigen Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage von Vasili Franco, innenpolitischer Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, hervor.
Den Angaben des Senats zufolge ist fast die Hälfte aller Fahrzeuge im Katastrophenschutz älter als 15 Jahre. Rund 25 Prozent der Fahrzeuge sind sogar älter als 25 Jahre.
Den Angaben zufolge können aktuell unter anderem Löschgruppenfahrzeuge, Krankentransportwagen, Kommandowagen und Betreuungswagen nicht eingesetzt werden.
Fortschritte gibt es aber bei der Errichtung der Sirenen. 252 sind laut Senat bereits montiert worden. 227 von ihnen sind demnach bereits "funktionstüchtig". Alle anderen seien im Abnahmeprozess.
Im März waren 218 Sirenen installiert, von der Feuerwehr abgenommen und damit voll funktionstüchtig waren 140 davon.
"Eine Fertigstellung aller 411 Warnsirenen wird gegenwärtig für Ende 2024 angestrebt", heißt es in der Antwort der Senatsinnenverwaltung weiter. Ursprünglich wollte der Senat die 411 flächendeckend über die Stadt verteilten Sirenen bereits Ende 2022 installiert haben.
Darüber hinaus habe der Bund ein weiteres "Sirenen-Förderprogramm" aufgelegt. Daraus solle Berlin 428.643 Euro erhalten. "Mit dieser Summe können weitere 39 Sirenen in einfacher Dachmontage errichtet werden", so der Senat.
Für eine flächendeckende Beschallung des Landes Berlin seien nach überschlägiger Berechnung rund 580 Sirenen erforderlich, heißt es weiter.
Anlass für die Installation der Sirenen waren negative Erfahrungen beim bundesweiten Warntag im Jahr 2020. Der Bund hatte sich damals dazu entschlossen, ein erstes Förderprogramm zur Stärkung des Sirenennetzes aufzulegen. Für Berlin standen aus dem Programm 4,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Sendung: rbb24 Abendschau, 25.06.2024, 19:30 Uhr
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