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Audio: rbb24 Radio Fritz | 19.06.2024 | Boll, Marie | Quelle: dpa/ Jens Kalaene

Propalästinensische Proteste angekündigt

Berliner Gymnasium sagt Abiturfeier wegen Angst vor Ausschreitungen ab

Im Kontext mit dem Gaza-Krieg kommt es nicht nur an Berliner Unis zu Protesten, sondern auch an Schulen. Abiturienten eines Gymnasiums bekommen das nun zu spüren. Die Abiturfeier wurde wegen angekündigter Proteste abgesagt.

Ein Berliner Gymnasium hat seine geplante Abiturfeier wegen angekündigter politischer Protestaktionen abgesagt. Eine Polizeisprecherin bestätigte den Vorgang am Mittwoch. Die Behörde sei über "die Absage und den Grund, den die Schulleitung dafür sieht", informiert worden.

Die Schulleitung des Gymnasiums Tiergarten wisse nach eigenen Angaben aus "sicherer Quelle", dass bei der für den 5. Juli geplanten Feier "massive konfrontative politische Kundgebungen durch einen großen Teil des diesjährigen Abiturjahrgangs geplant sind", berichtet der "Tagesspiegel"[Bezahlinhalt] . Laut "Bild" sollen sich in einer Whatsapp-Gruppe 50 von insgesamt 120 Schülern dazu entschlossen haben, die Zeugnisvergabe für propalästinensische Proteste zu nutzen.

Die Schulleitung schließt Ausschreitungen während der feierlichen Übergabe der Abiturzeugnisse nicht aus. Die Sicherheit der Veranstaltung könne nicht gewährleistet werden, darum werde sie abgesagt. Die Schülerinnen und Schüler könnten sich ihr Zeugnis Anfang Juli in der Schule abholen, heißt es in dem Schreiben der Schulleitung und der Schulsozialarbeiter an die Abiturienten und deren Eltern, aus denen die Medien zitieren.

Berlin-Hellersdorf

Pro-palästinensischer Protest und Gegenprotest an Alice-Salomon-Hochschule

Senatsverwaltung: Suchen gemeinsame Lösung mit Schule

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie äußerte sich auf Anfrage des rbb am Mittwoch schriftlich dazu: "Wir haben die Information aus der Presse erhalten und umgehend an die Schulaufsicht weitergeleitet", so ein Pressesprecher. "Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Schule eine Lösung zu finden und sicherzustellen, dass die Übergabe der Abiturzeugnisse in einem angemessenen Rahmen stattfindet."

Innerhalb der Schule liefen derzeit Gespräche, so die Senatsverwaltung. Sie widersprach auch, dass eine Abitur-Mottowoche nicht stattgefunden hätte - dies hatte zuvor die "Bild"-Zeitung berichtet. Ähnliche Fälle mit pro-palästinensischen Protesten an dem Gymnasium seien der Senatsverwaltung "aktuell nicht bekannt".

Sendung: Fritz, 19.06.2024, 13:32 Uhr

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