Praxistest
Wie die Zukunft der Post in ländlichen Gebieten aussehen könnte, ist am Freitagvormittag in Welzow (Spree-Neiße) präsentiert worden. Auf dem ehemaligen Flugplatzgelände wurde erstmals der Testflug einer Post-Drohne vorgeführt.
Mit Hilfe solcher Drohnen sollen in Zukunft zeitaufwändige Zustellungen mit dem Lieferwagen vermieden, Kosten gesenkt und die Umwelt geschont werden, wie es von der Stadt hieß. Dabei gehe es vor allem um besonders abgelegene Grundstücke. Sie soll der Zusteller auf seiner Tour mit der Drohne anfliegen können, während er dichter besiedelte Gebiete weiterhin mit dem Auto beliefert.
Getestet wird die Post-Drohne zunächst mit Zeitungen. Sie werden in transparenten Plastikzylindern an der Drohne befestigt, die sich nach der Landung automatisch öffnen - und die Zeitung so im Vorgarten oder auf der Veranda ablegen. Später soll die Technologie auch für Pakete oder Briefe erprobt werden.
Die Drohnen-Testphase in Welzow ist Teil der Projektinitiative "5G-Testbed-BB" des Brandenburger Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie, einer landesweiten 5G-Strategie, um Brandenburg digital voranzubringen. Hier entwickeln und testen Kommunen, Universitäten und Unternehmen in verschiedenen Projekten gemeinsam 5G-Technologien.
Wirklich einsetzbar ist die Drohne aber noch nicht - auch, wenn die Technik eigentlich funktioniert. Denn bewohnte Gebiete dürfen laut Gesetz im Moment nicht überflogen werden.
Damit das möglich werde, müsse die Drohne als normales Fluggerät eingestuft werden, sagte der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Auch er war beim Testflug mit dabei. "Da war offensichtlich die technologische Entwicklung schneller als die geistige Flexibilität in der Umsetzung der Regulatorik", so Steinbach.
Die Testphase für die Postdrohne läuft noch bis Ende des Jahres. Ob die entsprechenden Gesetze bis dahin geändert werden, ist aber noch offen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 31.05.2024, 13:00 Uhr
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