Nackt und gefräßig
Das Frühjahr und der Frühsommer haben vielen Gärtnern und Kleingärtnern eine Schneckenplage beschert. Die Spanische Wegschnecke trete derzeit in ungewöhnlich hoher Dichte auf und sie fresse bei den Pflanzen "genau das, was auch wir selber gerne essen würden", sagte die Schneckenexpertin Heike Reise vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz (Sachsen) am Montag dem rbb.
Durch den vielen Regen der letzten Zeit hätten sich die Bestände der Nacktschnecke gut erholt, die Jungtiere aus dem Frühling seien im Sommer nun ausgewachsen, hieß es weiter. Eine ähnliche Plage habe es zuletzt vor etwa zehn Jahren gegeben. Nicht nur in Gemüsegärten würden die Schnecken alles wegfressen, auch in der Natur sorge sie dafür, dass bestimmte Pflanzenarten verschwinden würden.
Die Spanische Wegschnecke habe kaum natürliche Feinde, so Reise. Es gebe fast keine Igel mehr, und die großen Schnecken würden auch von Igeln nicht gefressen werden. Darüber hinaus verdränge die Nackschnecke andere Schneckenarten durch ihre große Zahl.
Die Expertin betonte, Gartenbesitzer sollten eingesammelte Spanische Wegschnecken unbedingt töten. Sie woanders auszusetzen, funktioniere nicht, die Schnecken seien trotz ihrer Langsamkeit recht mobil.
Sendung: rbb24 Inforadio, 24.06.2024, 11:05 Uhr
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