Dahme-Spreewald
Weil die Kreisstraße zwischen Teurow und Halbe (Dahme-Spreewald) seit Montag voll gesperrt ist, müssen Pendler und die Einwohner von Teurow einen langen Umweg in Kauf nehmen, wenn sie in den Nachbarort wollen. Statt vier Kilometer müssen sie nun 30 Kilometer Umweg über die Autobahn nach Halbe fahren, um beispielsweise einzukaufen oder zum Arzt gehen zu können.
Ausnahemregelungen für die rund 300 Einwohner von Teurow gibt es dabei nicht, wie die Kreisverwaltung auf rbb-Nachfrage klarstellte. Bis zum geplanten Ende der Arbeiten am 16. August müssen auch sie den Umweg in Kauf nehmen.
Bei Einwohnern stößt das auf Unverständnis, Gemeindevertreter hatten sich deshalb an den rbb gewandt.
Von Gemeindevertretern kamen Vorschläge, wie mögliche Ausnahmen für die Einwohner aussehen könnten. Ein Linienbus nutzt beispielsweise einen drei Meter breiten asphaltierten Radweg direkt neben der Baustelle. Das sei aber die einzige Ausnahme, sagte Matthias Wolf vom Amt für Gebäude- und Immobilienmanagement des Landkreises. Die Passage sei schlecht einsehbar, zwei Autos könnten zudem wegen der geringen Breite des Weges nicht aneinander vorbeifahren.
Hauptgrund sei aber, dass eine Fahrradstraße nur für den Fahrradverkehr zugelassen sei und der Radverkehr dort auch Vorrang habe. Die Verkehrssicherheit könne demnach weder für Fahrradfahrer, noch für Autofahrer gewährleistet werden.
Eine halbseitige Sperrung mit Baustellenampel sei geprüft worden, aber nicht umsetzbar, so Wolf. "Wir haben eine Fahrbahnbreite von sechs Metern, wir haben rechts und links Baumpflanzungen", sagte Wolf. Aus Gründen des Arbeitsschutzes sei es deshalb nicht möglich, den Verkehr halbseitig an der Baustelle vorbei zu leiten. Insbesondere bei Asphaltierungsarbeiten müsse ein Sicherheitsabstand eingehalten werden.
Auch ein direktes Durchfahren der Baustelle, wie es für den Rettungsdienst vorgesehen ist, werde den etwa 300 Einwohnern von Teurow nicht erlaubt, sagte Amtsleiter Torsten Müller. Die Zahl der Einsatzfahrten durch die Baustelle sei überschaubar. "Der Bürgerpendelverkehr durch die Baustelle wäre unkalkulierbarer", sagte Müller weiter. Die Einschränkungen für die Baustelle seien dann zu groß, ein kontinuierlicher Baufortschritt dann nicht mehr möglich.
Ab dem 16. August soll die Kreisstraße zumindest wieder eingeschränkt nutzbar sein, hieß es von der Kreisverwaltung.
Sendung: Antenne Brandenburg, 29.07.2024, 14:10 Uhr
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