Starkregen, Hagel und Sturmböen am Mittwoch
Zunächst war es heiß und trocken - dann zog eine Gewitterfront über Berlin und Brandenburg hinweg. Der Keller der Berliner Stadtbibliothek lief voll. Auch in den nächsten Tagen sind weitere Schauer und Gewitter möglich.
Hinweis: Dieser Beitrag wird nicht mehr aktualisiert. Über neue Entwicklungen zum Wettergeschehen und den Auswirkungen berichten wir hier.
Das Wetter ist weiter als Achterbahn unterwegs - nach einer eher kurzen sommerlichen Phase sind am Mittwoch einige Unwetterfronten über Berlin und Brandenburg gezogen. Es gab schwere Gewitter mit teils heftigem Starkregen, zuletzt am späten Abend über die Landkreise Dahme-Spreewald, Märkisch-Oderland, Oder-Spree sowie Frankfurt (Oder).
Berlin wurde vor allem am Vormittag von Starkregen und heftigen Gewittern getroffen. Dabei lief der Keller der Berliner Stadtbibliothek in der Breiten Straße in Mitte mit Regenwasser voll. Das bestätigte die Feuerwehr dem rbb auf Nachfrage.
Betriebsdirektor Jonas Fansa sagte dem rbb, ein Regenwasserrohr, dass das Dach entwässere, sei geplatzt. "Wir haben mit viel, viel Wasser zu kämpfen", so Fansa weiter. Es stehe zehn Zentimeter hoch - und damit knapp unter den ersten Büchern in den Regalen. Im Keller seien Hunderttausende Bücher gelagert, darunter kulturelles Erbe Berlins. Rund 40 bis 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien mit Hilfe der Feuerwehr dabei, das Wasser aus dem Keller zu schöpfen, so Fansa.
"Wir hatten zuletzt schon starke Wassereinbrüche an verschiedenen Schwachstellen des Gebäudes, die uns bekannt sind", teilte der Betriebsdirektor weiter mit. Das geplatzte Regenwasserrohr habe dann eine neue Schwachstelle aufgezeigt. "Solche Wassermassen habe ich in unserem Gebäude noch nie gesehen."
Auch in den U-Bahnhof Friedrichstraße drang Wasser ein.
Darüber hinaus hat das Gewitter mit heftigem Regen in Berlin rund 60 wetterbedingte Einsätze der Feuerwehr ausgelöst. Äste von Bäumen seien vom Wind abgeknickt worden. Straßen und Kreuzungen standen zum Teil unter Wasser. Nach ersten Erkenntnissen seien die Schäden aber im Rahmen geblieben, so die Feuerwehr. Das Gewitter sei recht schnell über ganz Berlin hinweggezogen. Die Berliner Feuerwehr hatte wegen befürchteter Schäden vorsorglich zusätzliche Freiwillige Feuerwehren in den Dienst gerufen.
In Gabow (Märkisch-Oderland) brannte nach einem Blitzeinschlag ein Einfamilienhaus. Das sagte der Einsatzleiter der Leitstelle Oderland dem rbb. Darüber hinaus wurden aus Brandenburg bislang keine größeren Einsätze gemeldet. Auch in Potsdam-Mittelmark hat es laut Feuerwehr mehrere Blitzeinschläge gegeben - unter anderem in Stahnsdorf.
Erst sei das Ruppiner Land, das östliche Havelland und der Fläming betroffen gewesen, sagte ARD-Wetterexperte Alexander Fromm dem rbb am Vormittag auf Nachfrage. Die Front zog demnach nordostwärts und traf in den Mittagsstunden ganz Berlin.
Für das Stadtgebiet wurde auch eine Unwetterwarnung veröffentlicht. Gegen 12:30 Uhr wurde die Warnung dann aber wieder aufgehoben. Mittlerweile wurden auch die Warnungen für Brandenburg wieder aufgehoben.
Grund für die Wetterlage ist Tief "Elke", das sich mit seinem Kern über der Nordsee befindet und mit südwestlicher Richtung schwülwarme Luft nach Deutschland schaufelt, wie DWD-Meteorologe Sebastian Schappert sagte.
In der Nacht zum Donnerstag sind weitere Schauer und Gewitter sowie Nebel mit Sichtweiten unter 150 Metern möglich.
Am Donnerstag soll es bei schwachem Wind maximal 29 Grad warm werden und erneut sollen mögliche Gewitter und Starkregen im weiteren Tagesverlauf kommen. Zum Wochenende hin wird weiterhin wechselhaftes Wetter bei sommerlichen Temperaturen knapp unter 30 Grad prognostiziert.
Sendung: rbb24 Abendschau, 10.7.2024, 19:30 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen