Ferien
Seit voriger Woche sind in Berlin und Brandenburg Sommerferien und für viele Menschen heißt das: Sommerurlaub. Wir geben einen Überblick über die beliebtesten Urlaubsziele - in der Region und weltweit. Von Julian von Bülow
Ob online auf der Jagd nach Schnäppchen, im Reisebüro mit Beratung oder einfach direkt auf dem angestammten Campingplatz: Viele Berliner und Brandenburg machen in den Sommerferien ihre Urlaubswünsche wahr, um den Kopf frei zu bekommen oder um etwas zu erleben.
Laut Özden Dogan, Geschäftsführer eines Reisebüros in Berlin-Spandau, sind die beliebtesten Reiseziele in diesem Sommer Spanien, die Türkei, Griechenland und Ägypten. Trotz aller Preissteigerungen würden die Leute immer noch Geld für den Urlaub ausgeben - der koste aber eben mehr.
Allerdings müssten besonders Kurzentschlossene deutlich draufzahlen, sagt Dogan. Daher gebe es viele Frühbucher, bestätigt das "Lausitzer Reisebüro" aus Cottbus. Hier gehen auch Reisen ins europäische Ausland gut, wie nach Griechenland. Manche Kunden würden aber nahe gelegene Länder wie Österreich vorziehen, weil sie von Flugausfällen durch Streiks oder Klima-Proteste genervt seien, heißt es.
Der Flughafen BER in Schönefeld (Dahme-Spreewald) spürt das allerdings nicht: Mit erwarteten 3,6 Millionen Passagieren von Mitte Juli bis September liegen die Zahlen um 200.000 Fluggäste höher als im vergangenen Sommer.
Laut der Flughafengesellschaft gibt es während der Sommerferien 144 Direktverbindungen in rund 50 Länder. "Besonders gefragt sind Urlaubsorte am Mittelmeer, so in Spanien, der Türkei, in Italien, Frankreich und Griechenland", heißt es in einer Mitteilung. Die spanische Insel Mallorca (etwa 900 Verbindungen) und Antalya an der türkischen Mittelmeerküste (840 Verbindungen) führen die Liste dabei an.
Auch wenn es laut Deutschem Tourismusverband die Menschen vielfach ins Ausland zieht - viele Reisende bleiben auch in Deutschland. Rund ein Fünftel der längeren Reisen hatte im vergangenen Jahr ein innerdeutsches Ziel. Beim City-Urlaub war Berlin besonders beliebt.
Zwei mögliche Gründe dafür nennt Berlins Tourismus-Marketing "Visit Berlin": Zum einen seien Doppelzimmer im Vergleich europäischer Metropolen vergleichsweise günstig. Zum anderen spiele "Gig-Tripping" eine Rolle: Konzerte, Großveranstaltungen oder Ausstellungen haben demnach eine Sog-Wirkung.
Die beliebtesten Übernachtungsorte Brandenburgs (laut Statistikamt im Mai) Potsdam, Schönefeld (Dahme-Spreewald), Burg (Spree-Neiße), Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin), Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz). Historische Architektur und Wasserlandschaften locken offenbar viele Menschen an.
Auch beliebt: Krausnick (Dahme-Spreewald) - vermutlich wegen des dortigen Tropical Islands. Im märkischen Tropen-Ressort sei die Sommer-Saison gut angelaufen, teilte das Unternehmen auf rbb|24-Anfrage im Juli mit. Die Besuchszahlen lägen bisher aber noch knapp unter dem Vorjahresniveau.
In der Brandenburger Tourismusbranche gibt man sich aber grundsätzlich optimistisch. Die Sommer-Bilanz hänge am Ende zwar auch vom Wetter ab, sagt Patrick Kastner vom Tourismus-Marketing Brandenburg. Das erste Quartal des Jahres habe aber mit 2,3 Millionen Übernachtungen bereits eine Bestmarke geknackt und die Buchungslage für die Sommerferien sei nach Aussagen von Reiseregionen und Branchenverbänden insgesamt gut.
Eine gedrosselte Reiselust aufgrund der gestiegenen Lebenserhaltungskosten der letzten Monate kann der Tourismus-Verband nicht feststellen - eher seien noch steigende Übernachtungszahlen zu verzeichnen. "Besonders gefragt sind Angebote in Seenähe, Ferienwohnungen und Ferienhäuser, Familien-Hotels und Campingplätze", sagt Kastner.
Damit auch nicht so gut Betuchte eine Chance auf Tapetenwechsel haben, fördert die Brandenburger Landesregierung Familienurlaub in diesem Jahr mit 370.000 Euro. Brandenburger stellten dafür 1.443 Anträge, davon wurden 1.037 mit einem Volumen von 272.810 Euro bereits bewilligt, teilt das Ministerium für Soziales auf rbb|24-Anfrage mit.
In Berlin können Eltern ihren Kinder die Sommerferien mit dem "Super-Ferien-Pass" Ablenkung verschaffen. Darin sind viele Eintrittskarten, Rabatte und Verlosungen für Kinder enthalten, zum Beispiel für Freibäder, Zoo, Tierpark und Eislaufen. Kathrin Völker-Krause vom Berliner Jugendkulturservice wartet zwar noch auf aussagekräftige Verkaufszahlen. Die Anmeldungen zu den im Heft verzeichneten Veranstaltungen lägen aber bereits über dem Vor-Corona-Niveau und seien im Vergleich zum letzten Jahr noch gestiegen, so die Geschäftsführerin.
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Beitrag von Julian von Bülow
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