Möbel- und Einrichtungskette Depot beantragt Insolvenz
Der kriselnde Möbel- und Wohnaccessoireshändler Depot hat Insolvenz beantragt und will sich mit Hilfe eines Schutzschirmverfahrens sanieren. Dies teilte das Unternehmen hinter dem Depot-Filialnetz, die Gries Deco Company, mit Sitz im unterfränkischen Niedernberg am Dienstag mit. Beim Schutzschirmverfahren soll ein frühzeitig vorgelegter Insolvenzplan die Sanierung erleichtern. Den Sachverwalter für das Insolvenzverfahren kann das Unternehmen dabei selbst benennen.
"Der Weg des Schutzschirmverfahrens wurde sehr gut vorbereitet und bewusst gewählt", erklärte Unternehmensgründer Gries. "Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten - insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner - zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen." Das Unternehmen und sein Geschäftsmodell sollen demnach "nachhaltig" erfolgreich ausgerichtet werden. Das Amtsgericht Aschaffenburg habe das Schutzschirmverfahren bereits genehmigt.
Das Modehaus Aachener war der erhoffte Nachfolger von Galeria Kaufhof in Cottbus: dann wurde der Geschäftsführer per Haftbefehl gesucht, Eröffnungen verzögerten sich, Aachener meldete Insolvenz an. Nun schließt die Filiale in der Cottbuser Innenstadt.
Mehrere Standorte in der Region
Der Händler von Einrichtungsgegenständen und Dekoartikeln betreibt mehrere Filialen in Berlin. In Brandenburg ist die Firma in mehreren Städten aktiv, unter anderem in Cottbus, Potsdam, Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Prenzlau.
Deutschlandweit betreibt das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 300 Filialen und ist zudem in Österreich und der Schweiz aktiv. In Deutschland beschäftigte es im vergangenen Jahr im Schnitt 4.400 Menschen.
Lohnsicherheit bis September
Während des Schutzschirmverfahrens werde der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiterlaufen, Lohnzahlungen seien bislang bis September gesichert, erklärte der Konzern. Der Insolvenzplan soll demnach möglichst noch in diesem Jahr vorliegen.
Online-Shopping und steigende Kosten machen dem Einzelhandel zu schaffen. In Berlin sollen neue Konzepte erarbeitet werden, um den Handel zu stärken. Zwölf Zentren - eines in jedem Bezirk - stehen dabei im Fokus.
Es gehe darum, "das Unternehmen im Schulterschluss insbesondere mit der Vermieter- und Lieferantenbasis nachhaltig auf die neuen Marktgegebenheiten auszurichten", erklärte die Gries Deco Company. Mit Sven Tischendorf und Alexander Höpfner seien zwei "marktbekannte und insbesondere auch im Einzelhandelssektor sehr erfahrene Schutzschirmexperten" in die Geschäftsführung berufen worden. Anfang des Jahres hatte bereits Unternehmensgründer Christian Gries wieder selbst den Chefposten übernommen.